Birdie | Ausgabe 5 April 2024

Alles begann mit meiner Geburtstagsfeier 2010. Wir waren zum Brunch im Restaurant des Golfparks Weidenhof. Mit Golfsport hatte ich damals noch nichts am Hut. Mein Vater stand plötzlich mit Golfschlägern vor allen Gästen und fragte in die Runde, wer denn Lust hat, ein paar Bälle zu schlagen. Seitdem ist der Golfsport im wahrsten Sinne des Wortes mein ständiger Begleiter. Wo immer man mich antrifft, ich habe immer einen Golfball in der Tasche. Und meistens ist auch ein Eisen oder mein Driver nicht weit. Selbst mancher Berggipfel hat schon Bekanntschaft mit ihnen gemacht. Von Hamburg aus wollte ich mich 2020 mit meinen früheren Münchener Kollegen zum traditionellen Soccergolfen in Rehling bei Augsburg treffen. Es war die Anfangszeit von Corona als ich mir mit meiner Frau überlegte, wie ich nach München kommen würde. Nachts am Kühlschrank (ich holte ein kleines Stück Schokolade) kam mir die Idee, mit dem Fahrrad und meinem Bag von Schleswig-Holstein aus von Golfplatz zu Golfplatz bis nach München zu fahren. Das war eine Herausforderung, coronakonform und mal was anderes. So plante ich eine Tour durch die Lüneburger Heide, den Harz, das Altmühltal bis nach München. Und so kam es, dass ich neun Tage von Nord nach Süd radelte und insgesamt neun Golfplätze bespielte. Richtig toll war, dass die Golfanlagen und Hotels so begeistert von dieser Idee waren, dass ich überall kostenlos spielen und meistens sogar kostenlos übernachten durfte. Ein Highlight war die Ankunft in Bamberg, bei der mich die Golf-Clubpräsidentin und Stadträtin direkt vor dem Alten Rathaus in Empfang nahm. Sogar die lokale Presse war vor Ort. Auf der Tour wurde ich mehrmals gefragt, ob ich für den guten Zweck radle. Das habe ich damals noch nicht getan, war aber eine gute Sache! Die Fahrradgolftour hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich richtig Lust auf weitere ungewöhnliche Golfaktionen hatte. Ich recherchierte etwas und so entwickelten sich einige Ideen. Golfen für einen guten Zweck 2021 spielte ich für den guten Zweck 101 Loch. Um 5 Uhr zum Sonnenaufgang ging es auf die 1. Bahn und um 20:15 Uhr hatte ich 101 Bahnen gespielt. Ich hatte für jedes der 100 Löcher eine Lochpatenschaft „verkauft“ und so kamen insgesamt gut 3.000,- Euro für die Deutsche Kinderkrebshilfe und unseren Lions Club zusammen. Das 101 Loch spielte ich für die Flutopfer der Katastrophe im Ahrtal, die kurz vor meiner Aktion passierte. Ich war ganz gut durch die 101 Löcher gekommen und berichtete noch am Abend im Clubhaus etwas adrenalingetrieben, dass ich im nächsten Jahr einen Weltrekordversuch im Golfmarathon absolvieren werde. Der Weltrekord lag damals bei 24 Stunden ununterbrochenem Golfen. Bilder: Dirk Beyer Dirk Beyer – leidenschaftlicher Golfer mit Handicap 19 berichtet – wie er zum Golf spielen kam und dann zum Weltrekordler wurde. Text: Dirk Beyer Die Fahrradgolftour hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich richtig Lust auf weitere ungewöhnliche Golfaktionen hatte. Geschafft: 100 Löcher nach 15 Stunden – aber eins fehlte noch. DIRK BEYER | WELTREKORDLER 63 www.birdie-magazin.de Birdie 01|2024

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