Viel wurde in den letzten Interviews über die Erfahrung mit Spitzenspielern gesprochen. Heute rede ich mit Bob Toski auf Augenhöhe, wenn es um den Amateurgolfer geht. „Bob, 99 % der Golfer, die ein GolfPro unterrichtet, sind Amateure. Wie hat sich der Unterricht und der Schwung im Amateurbereich verändert?„ „Nun, zuerst muss ich dazu erwähnen, dass sich der Schwung der Topspieler in den letzten 100 Jahren nicht gravierend verändert hat, zumindest was die Schwungmechanik angeht. Aber natürlich gibt es Entwicklungen im Materialsektor, die das Ergebnis des Schwungs deutlich reformieren. Der Wechsel von Holzschäften zu Stahlschäften und die Herstellung aerodynamischer Bälle führten zu schnelleren und kürzeren Schwüngen. Doch den größten Unterschied macht das Gewicht. Schläger wiegen heute nur noch ein Drittel so viel wie 1990. Deshalb können sie länger werden. Außerdem sind Schlägerköpfe aus Titanium „Hölzern“ dreimal so groß wie in der Anfangszeit. Der Ball fliegt immer noch, auch wenn man ihn knapp verfehlt. Wir können heute alle, Profis und Amateure, viel schneller und vor allem präziser schwingen. Natürlich profitieren von dieser Entwicklung hauptsächlich Senioren, Damen und Kinder, da sie den Ball jetzt problemlos in die Luft bringen können. Das ist auch der Grund, warum immer mehr junge Kinder mit Handicaps spielen, die weit über dem Durchschnitt liegen. Sie haben perfekt angepasste Schläger ab dem vierten Lebensjahr. Zuvor mussten sie mit Großvaters altem Müll spielen, der nur schnell auf ungefähre Höhe geschnitten wurde. Doch teures Equipment macht noch lange keinen guten Golfer. Genauso wenig, wie ein teures Rad dich nicht zum Profibiker macht. Der moderne Unterricht im Golf konzentriert sich ganz auf den Körper, Athletik und Kraft. Viel wesentlicher wären aber Lektionen in Geduld, Ausdauer, Demut, Akzeptanz, Körperwahrnehmung und Rhythmus. Es sind immer die Spitzenspieler wie Bobby Jones, Ben Hogan, Jack Nicklaus und jetzt Tiger Woods, die Copyright 2000-2025 Bill Knowles. All rights reserved Wir können heute alle, Profis und Amateure viel schneller und vor allem präziser schwingen. BOB TOSKI | INTERVIEW #5 Jack Nicklaus – der ultimative Kontakt. Leo, acht Jahre alt: Sein Unterkörper leitet ein wie ein Profi, während Beate Schimmelpfennig ein gut ausbalanciertes Finish zeigt. 79 www.birdie-magazin.de Birdie 01|2025
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