multimediaPDF NLV Staffelstab 2/2023

Leichtathletik in Niedersachsen Offizielles Verbands-Organ • Heft Nr. 2 • Dezember 2023 Leichtathletik in Niedersachsen DM Mehrkampf in Hannover Marcel Meyer krönt sich zum König. S. 6 - 7 Landesfinale des KiLa-Cup powered by NLV Kinder und Fans begeistert S. 14 „Bewusst bewegen“ 19. NLV-Kongress Bewegung und Gesundheit S. 16 - 17

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Impressum Herausgeber Offizielles Organ des Niedersächsischen Leichtathletik-Verbandes e.V. Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10, 30169 Hannover T. 0511 - 33 89 00, info@nlv-la.de V.i.S.d.P. Viktoria Leu (Geschäftsführerin) Redaktion & Viktoria Leu (vle), Till Wöllenweber (tw), Wiebke Bültena (wb), Thorsten Sievert (tsi), Tabea Schulz (ts), Petra Möhle (pm) Autoren Malik Diakité (md), Ulrich Michel (um), Hanna Kubelke (hk), Martha Fahrenkrug (mf), Andreas Ull (au), Jan de Vries (jdv) Produktion Umweltdruckhaus Hannover GmbH, Klusriede 23, 30851 Langenhagen Erscheinungs- 21. Jahrgang, zweimal jährlich. Für unverlangt eingereichte Beiträge oder Bilder wird keine hinweise Haftung übernommen und es besteht kein Veröffentlichungsrecht. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des NLV wieder. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe zu kürzen (ohne den wesentlichen Inhalt zu verändern) bzw. aus Platz- gründen nicht zu veröffentlichen. Titelbild Collage aus zwei Bildern der DM Mehrkampf und dem Landesfinale des KiLa-Cups powered by NLV (Foto: NLV & A. Beyer) ZKZ 13102 Red-Schluss für die nächste Ausgabe Nr. 1/24: 30.06.2024 Liebe Freundinnen und Freunde der Leichtathletik, diese Ausgabe des „Staffelstab“ wirft einen Blick zurück auf die Höhepunkte und besonderen Ereignisse der zweiten Jahreshälfte. Obwohl die Leichtathletik dieses Jahr oft durch negative Schlagzeilen geprägt war, bedingt durch das medaillenlose Abschneiden bei der Weltmeisterschaft der Aktiven in Budapest, dürfen wir auch viele erfreuliche Leistungen und Veranstaltungen würdigen. Neben einem Blick auf unsere erfolgreichsten Niedersachsen der vergangenen Wettkampf-Saison, lassen wir ein gelungenes Finale des KiLa-Cup powered by NLV sowie den NLV-Kongress Bewegung und Gesundheit Revue passieren und blicken auf eine der erfolgreichsten Leichtathletik-Karrieren in Niedersachsen zurück. Unsere 400m-Sprinterin Ruth Sophia Spelmeyer-Preuß verabschiedet sich nach 15 erfolgreichen Jahren von der Rundbahn. Ruth hat in ihrer Laufbahn nicht nur Erfolge gefeiert, sondern auch Rückschläge überwunden. Als zweifache Olympiateilnehmerin prägte die 33-jährige über Jahre die deutsche Langsprintszene der Frauen, stets mit Ausdauer und Leidenschaft. In diesem Jahr ermutigen wir besonders junge Athlet*innen, deren Kaderstatus möglicherweise herabgesetzt oder beendet wurde, ihre Leidenschaft weiter zu verfolgen. Die kommende Saison bietet zahlreiche Wettkämpfe, um erneut euer Können unter Beweis zu stellen. Wir freuen uns als Verband im nächsten Jahr Gastgeber von drei Deutschen Meisterschaften zu sein. Die DM Marathon und DM Mehrkampf finden in der Landeshauptstadt Hannover statt, während die DM der Aktiven in Braunschweig ausgetragen wird. Wir wünschen allen Athlet*innen und Trainer*innen eine erfolgreiche Vorbereitung auf das kommende Jahr. Gleichzeitig appellieren wir, in der besinnlichen Weihnachtszeit Zeit für Familien und Erholung zu nehmen. Eine frohe Vorweihnachtszeit und einen guten Start ins Olympia-Jahr 2024 wünscht euch Nils Eckardt Vize-Präsident Leistungssport NLV-StaffelStab Dezember 2023 · 1

gefördert durch: Neu beim NLV I: Vier neue BFD‘lerinnen beim NLV Wir sind die vier neuen BFD‘lerinnen, die seit dem ersten September die NLV Geschäftsstelle aufmischen. In den kommenden Monaten werden wir das Team bei allgemeinen Verwaltungsaufgaben, aber auch bei der Organisation und Durchführung von Sport-Veranstaltungen oder der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. An dieser Stelle möchten wir uns gerne einmal bei Ihnen und euch vorstellen! Moin Moin! Ich bin Hanna Kubelke und wurde vor 20 Jahren im Alten Land geboren. Nachdem ich dieses Jahr mein Abitur am Gymnasium Athenaeum Stade ablegte, habe ich Anfang September meinen Bundesfreiwilligendienst beim Niedersächsischen Leichtathletik-Verband angetreten. In meinem Heimatverein, dem TuS Grünendeich Steinkirchen, habe ich Trainingsgruppen verschiedener Altersklassen trainiert und leitete die Leichtathletikabteilung. Da ich mein Fachwissen erweitern möchte, werde ich neben der täglichen Arbeit in der Geschäftsstelle die Vereinsmanager-C-Lizenz erwerben, die NLV Trainer-C-Ausbildung ablegen und an einer Kampfrichterausbildung teilnehmen. In meiner Zukunft möchte ich weiterhin Öffentlichkeitsarbeit leisten. Aktuell unterstütze ich die hauptamtlichen Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle im Bereich Breitensport und Sportentwicklung. Während meines BFDs möchte ich einen Blick hinter die Kulissen des organisierten Sports werfen und praxisorientierte Erfahrungen sammeln. Ich freue mich auf ein spannendes und ereignisreiches Jahr! NLV-StaffelStab Dezember 2023 · 2 Die vier neuen BFD‘lerinnen des NLVs: Hanna Kubelke, Martha Fahrenkrug, Klara Dyszack, Jaqueliné Gippner Mein Name ist Martha Fahrenkrug. Ich bin 19 Jahre alt und komme aus Peine. In diesem Sommer habe ich am Ratsgymnasium Peine mein Abitur abgelegt. Die Leichtathletik hat mich neben dem Schulalltag schon immer begleitet: Seit meinem sechsten Lebensjahr bin ich bei der LG Peiner Land aktiv und als Pressewartin des NLV Kreis Peine e.V. kümmere ich mich mittlerweile auch um die Berichterstattung in der Peiner Leichtathletik. Bevor ich im nächsten Jahr ein Studium beginne, freue ich mich sehr darauf, jetzt erst einmal ganz viele praktische Erfahrungen zu sammeln und hinter die Kulissen des NLV zu blicken. Gerade im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit durfte ich das Team während der ersten Monate schon viel unterstützen. Um mich dafür weiter fortzubilden, belege ich in diesem Jahr ein BFD-Medien-Seminar. Außerdem absolviere ich die NLV Trainer-C-Ausbildung. Ich fühle mich hier in der Geschäftsstelle schon sehr wohl und bin gespannt auf das, was wir im kommenden Jahr noch alles erleben werden!

NLV-StaffelStab Dezember 2023 · 3 Hallo! Ich bin Jaqueliné Gippner, 20 Jahre alt und komme gebürtig aus Rathenow in Brandenburg. Seitdem ich sechs Jahre alt bin, bin ich in der Leichtathletik aktiv. Mittlerweile auch als Leistungssportlerin: In meiner Disziplin, dem Kugelstoßen, habe ich 2022 bei der U20-WM in Cali den neunten Platz belegt. Bei der U20-EM in Tallinn wurde es 2021 der sechste Rang. In der achten Klasse bin ich aus Brandenburg weggezogen und auf die Sportschule nach Magdeburg gewechselt. Nachdem ich dort meinen Realschulabschluss erreicht und anschließend für einen Monat als Bundesfreiwilligendienstleistende im Olympiastützpunkt Magdeburg gearbeitet habe, bin ich mit meinem damaligen Trainer nach Potsdam gewechselt. Während meiner Zeit beim SC Potsdam habe ich parallel zum Leistungssport mein Additives Abitur an der Sportschule in Potsdam absolviert und in diesem Sommer erfolgreich bestanden. Da ich seit dem Frühjahr 2023 beim Bundestrainer Wilko Schaa trainiere, habe ich mich dazu entschieden, mit ihm nach Hannover zu gehen: Im September bin ich in die Sportler-WG am Olympiastützpunkt Niedersachsen gezogen und nun Teil des diesjährigen BFD-Teams des NLV. Es ist toll, als Leistungssportlerin nun auch erfahren zu können, was zu unserem Sport noch alles dazugehört: Momentan unterstütze ich insbesondere das Leistungssportpersonal bei ihrer Arbeit und helfe den Landestrainerinnen und Landestrainern bei der Organisation von Kader-Maßnahmen oder allgemeinen Verwaltungstätigkeiten. Außerdem lege ich während unserer zwölf Monate meine Vereinsmanager C-Lizenz ab und lasse mich zur Kampfrichterin und C-Trainerin ausbilden. Gleichzeitig gibt mir der NLV die Möglichkeit, mich weiterhin voll auf den Wettkampfsport zu konzentrieren. Ich freue mich auf ein spannendes Jahr. Ich bin 21 Jahre alt, komme ursprünglich aus Oldenburg und habe im letzten Jahr mein Abitur gemacht. Seit dem 1. November absolviere ich ein Duales Studium beim NLV. In dieser Form gab es diese Möglichkeit im Leichtathletikbereich in Niedersachsen noch nie, weshalb ich besonders glücklich bin, dass sich der NLV hierbei für mich entschieden hat. Zuvor war ich bereits des Öfteren als DJ bei Landesmeisterschaften für den NLV tätig. Neben meinem Studium im Sportbusiness Management versuche ich nun, den Verband im Bereich Wettkampforganisation bestmöglich zu unterstützen und die Veranstaltungen mit eigenen Ideen noch attraktiver zu gestalten. Mit großer Vorfreude blicke ich insbesondere den Deutschen Meisterschaften der Aktiven im nächsten Jahr in Braunschweig entgegen und freue mich, dass ich ein Teil des Organisationsteams sein darf. In der Leichtathletik bin ich seit 2015 vor allem als Athlet beim DSC Oldenburg im Mittelstreckenbereich aktiv gewesen. Mich fasziniert an der Leichtathletik vor allem die Vielseitigkeit der Sportart, das Verschieben von Leistungsgrenzen und der Wettkampf zwischen den Sportlern. In keiner anderen Sportart lässt sich eine Leistung so fair und genau vergleichen wie in der Leichtathletik. Neu beim NLV II: Dualer Student Jan de Vries Hey! Ich bin Klara Dyszack, 19 Jahre alt und komme aus Hannover. Nachdem ich mein Abitur am Gymnasium Tellkampfschule Hannover absolviert habe, mache ich nun den Freiwilligendienst beim Niedersächsischen LeichtathletikVerband. In meinem Verein, dem VfL Eintracht Hannover, betreibe ich seit sieben Jahren aktiv Leichtathletik. Meine Lieblingsdisziplin ist der Sprint. Nun möchte ich erste Erfahrungen in der Berufswelt sammeln und erhoffe durch das Jahr spannende Einblicke und Anregungen für meinen weiteren beruflichen Weg zu bekommen. Auf die Stelle beim Verband bin ich durch meine ehrenamtliche Tätigkeit als Kampfrichterin aufmerksam geworden. Im Laufe des Freiwilligenjahres möchte ich die Trainer-C Ausbildung Leistungssport beim NLV erwerben und danach in meinem Verein als Trainerin aktiv werden. Durch den Freiwilligendienst habe ich nun die Möglichkeit hinter die Kulissen der Leichtathletik zu schauen und auch als Mitglied des NLV Teams direkt in der Geschäftsstelle mitzuwirken. Aktuell unterstütze ich die Mitarbeiter*innen in der Geschäftsstelle im Bereich Aus-, Fort- und Weiterbildung. Ich freue mich auf ein Jahr voller neuer Eindrücke und Erfahrungen.

sidiumsvorsitzende auch direkt zur Vorstellung des angestrebten Veränderungsprozesses des DLV über: Bei der zuletzt in Hannover stattgefundenen Tagung aller Landesverbände habe man eine Zielstruktur entwickelt, die das Bilden regionaler Zentren vorsehe. Die regionalen Stützpunkte sollten eine möglichst große Vielfalt an Disziplinen bieten und die Organisation des wettkampforientierten Leistungssports weiter in die Tiefe des Landes bringen. Außerdem reagiere der DLV mit einer schlankeren Personalstruktur in den eigenen Reihen auf die Kritik der vergangenen Jahre. Die Veränderungen im DLV führen auch zu einer Überarbeitung des Landesstützpunktkonzeptes, die Wilko Schaa anschließend thematisierte. Er hob die nun wachsende Rolle der Leitenden Landestrainer hervor und versprach, angesichts der diesjährigen Kürzungen in den Bundeskadern den Wegfall an Förderung auf Landesebene bestmöglich zu kompensieren. Zudem erklärte er Hintergründe zum diesjährigen Kaderbildungsprozess und ging insbesondere hier auf die Anregungen und Fragen der Zuhörenden ein. Er war an diesem Tag nicht der Einzige, der die Schlagwörter „Teamwork“ und „Kommunikation“ fallen ließ: Auch Gesine Knauer, mittlerweile Bundesstützpunktkoordinatorin in Hannover, forderte regelmäßigere Treffen mit Landesstützpunktleitern und Trainern, die Einbettung kleinerer Vereine und warnte vor dem Verlust von Leistungsträgern, die das Land aufgrund attraktiverer Angebote in den anderen Landesverbänden zu oft verließen. Des Weiteren stellte der NLV Sandra Wallenhorst, die neue Landestrainerin im Bereich Lauf Nachwuchs, vor und verwies auf den neuen Landestrainer Wurf Nachwuchs, dessen Personalie bereits feststehe und der seine Arbeit vermutlich im ersten Quartal 2024 antreten werde. Ein weiteres großes Thema war das Laufprojekt von Eichels GmbH, das in diesem Sommer angelaufen ist und vom NLV begleitet wird. Präsident Uwe Schünemann zeigte sich begeistert von dieser neuen Chance, Läuferinnen und Läufer nach Niedersachsen zu locken und im Land zu halten. Trainer des Jahres: Johannes Breitenstein Ein weiterer Programmpunkt war dann die Ehrung des Trainers des Jahres: Der Vizepräsident Leistungssport, Dr. Nils Eckardt, ehrte hier den Wolfsburger Trainer Johannes Breitenstein. Der gerade einmal 29-Jährige hatte sich in dieser Saison mit den internationalen Erfolgen seiner Athletinnen und Athleten des VfL Wolfsburg einen Namen gemacht und nahm die Präsente des NLV Präsidiums sowie des offiziellen Ausstatters des NLV, Sport Goslar, erfreut entgegen. Gastvortrag über Ernährung im Leistungssport Die Tagung abrunden durfte dann Vanessa Erskine: Die Ernährungsberaterin des Olympiastützpunktes Niedersachsen war dem Publikum per Zoom zugeschaltet und klärte über die richtigen „Werkzeuge“ für eine sinnvolle Ernährung im Leistungssport auf. mf. Veränderungen, Rückblicke, hitzige Diskussionen und ein junger Trainer des Jahres: Bei der diesjährigen Spitzensporttagung, die am 26. November im Toto-Lotto-Saal des Landessportbundes in Hannover stattfand, versprach schon die zuvor verschickte Agenda einen informativen, aufschlussreichen und angeregten Sonntag. Trainer*innen aus ganz Niedersachsen sowie das NLV-Leistungssportpersonal und Mitglieder des NLVPräsidiums kamen zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen im Deutschen und auch Niedersächsischen Leichtathletik-Verband auszutauschen. Durch das diesjährige Programm führte der neue Leitende Landestrainer Wilko Schaa, der den Posten neben seiner Tätigkeit als Bundestrainer Kugelstoß bis zum August 2024 übernimmt und zurück in seine Heimat Niedersachsen gekommen ist, um unter anderem die Strukturen für einen hier zukünftig ansässigen Bundesstützpunkt Wurf zu schaffen. Rund 60 Teilnehmende vor Ort Das Wort gab Schaa zu Beginn jedoch erst einmal dem NLV-Präsidenten Uwe Schünemann, der die rund 60 Teilnehmenden begrüßte und einen großen Dank an das Trainerpersonal der Vereine aussprach: „Die WM in Budapest war ein Tiefpunkt und in Zukunft wollen wir Niedersachsen Leistung zeigen. Dafür brauchen wir euch.“ Mit dem Verweis auf die Erfolglosigkeit der deutschen Athletinnen und Athleten leitete der PräSpitzensporttagung 2023: „Wir Niederachsen wollen Leistung zeigen!“ NLV-StaffelStab Dezember 2023 · 4 Wilko Schaa, Johannes Breitenstein, Dr. Nils Eckardt, Uwe Schünemann Fotos: NLV

holen können.“, sagte Hinrichs nach ihrem ersten Cross-DM-Titel gegenüber dem DLV. Ihre Zwillingsschwester Sophie Hinrichs lieferte in ihrem letzten großen Rennen für den VfL Löningen (wechselt zu Bayer 04 Leverkusen) mit Platz 8 auch eine starke Leistung ab. Mit Sonja Richter (Platz 37) belegten sie in der Mannschaftswertung, wie im letzten Jahr, Platz 2 (Foto Mitte). Im Rennen der weiblichen Jugend U18 löste sich frühzeitig ein Quartett vom Rest des Feldes ab: Lera Miller (VfL Löningen) führte die Spitzengruppe an. Erst nach einer Tempoverschärfung von der späteren Siegerin Shirin Kerber (LC Rehlingen) in der letzten von drei Runden musste Miller abreißen lassen und kam als Dritte ins Ziel. Sie sorgte damit für eine weitere Podiumsplatzierung für den Verein aus dem Landkreis Cloppenburg. Starke Teamleistungen Durch die Platzierungen von Paula Terhorst (Platz 15) und Pia Albers (Platz 39) ist am Ende Platz 2 in der Teamwertung der U18 und die insgesamt 4. Medaille für den VfL Löningen an diesem Tag herausgesprungen. Im weiteren Verlauf des Tages wurde die ohnehin schon anspruchsvolle Strecke durch die vielen Läufe immer mehr in Mitleidenschaft gezogen, sodass der ein oder andere Läufer seinen Lauf unfreiwillig beenden musste. Dies war auch in der männlichen Jugend U23 der Fall, in der die Teilnehmer ganze 6 Runden (7,8km) auf dem Untergrund laufen mussten. Gabriel Monien (17.), Christian Prell (24.) und Jan de Vries (27.) vom DSC Oldenburg schafften es allesamt ins Ziel und konnten so Platz 3 in der Mannschaftswertung erreichen. Letztes Jahr war es noch Platz 5 in der U20. „Das war eine matschige und harte Angelegenheit für die Läufer. Ich bin froh, dass alle drei ins Ziel gekommen sind und so fürs Team gekämpft haben, sagte Trainer Norman Ihle erleichtert im Ziel. Die Königsdisziplin Die Männer-Langstrecke musste noch weiter als die U23 laufen. 9,7 Kilometer galt es dort zu absolvieren. Einen bemerkenswerten 8. Platz erreichte Felix Nadeborn von der LG Osnabrück in einem hochkarätig besetzten Feld und ließ damit auch den derzeitigen deutschen Meister über 5000m Florian Bremm einen Platz hinter sich. Als Team mit Nils Huhtakangas (16.) und Torben Flatemersch (51.) belegte die LG Osnabrück Platz 7. In der männlichen Jugend U18 machte aus niedersächsischer Sicht Levin Eickhoff (TV Lilienthal) auf sich aufmerksam, der im teilnehmerstarken Feld von 77 Läufern am Ende den 12. Platz belegte. In der Teamwertung schaffte er es zusammen mit Peter Rothaupt (48.) und Robin Max Petermann (53.) auf Platz 4. Für die beste niedersächsische Platzierung in der männlichen Jugend U20 sorgte Floyd Luca Schnaars, ebenfalls ein Athlet vom TV Lilienthal (Platz 14 von 77 Teilnehmern). In der Seniorenklasse gab es durch Christian Wiese (TSV Burgdorf) in der M40 mit dem 3. Rang eine weitere Top-3-Platzierung für den NLV. jdv. Das war eine matschige und harte Angelegenheit für die Läuferinnen und Läufer bei den deutschen Crosslauf Meisterschaften in Perl im Dreiländereck Frankreich-Luxemburg-Deutschland am vergangenen Samstag. Am erfolgreichsten war die Jugend vom VfL Löningen. Nachdem gerade erst 6 Athletinnen sich Plätze im begehrten Bundeskader des DLV sichern konnten, gab es an diesem Wochenende bei der Cross DM im Saarland schon wieder allen Grund zur Freude für den VfL Löningen. Allen voran Carolin Hinrichs zeigte ihre Klasse in der weiblichen Jugend U20, in der Sie sich den deutschen Meistertitel vor Franziska Drexler (LG TELIS FINANZ Regensburg) sicherte und damit für das beste Ergebnis für Niedersachsen sorgte. Im letzten Jahr wurde sie in der gleichen Altersklasse noch Fünfte. „Der Titel bedeutet mir echt viel! Ich wusste, dass ich als Mitfavoritin ins Rennen gehe, habe mir den Titel aber trotzdem nicht so richtig vorgestellt. Ich komme direkt aus dem Höhentrainingslager und wusste daher, dass ich in einer guten Form bin und am Ende noch ein paar Körner habe. Für die Cross-EM habe ich mir eine Top Ten-Platzierung vorgenommen. Ich glaube auch, dass wir ein sehr starkes Team haben und mit der Mannschaft vielleicht eine Medaille Die matschigen Streckenabschnitte folgten im weiteren Streckenverlauf Fotos: VfL Löningen DM Cross 2023 in Perl Löninger Athletinnen überragen auf matschigem Kurs NLV-StaffelStab Dezember 2023 · 5

DM Mehkampf in Hannover: Meyer krönt sich zum König Zahlreichen Bestleistungen beim Heimspiel nicht sein volles Leistungsvermögen abrufen konnte. Wenngleich Meyer mit der Gesamtpunktzahl von 8.190 Punkten nur um zehn Zähler an der EM-Norm für Rom vorbeischlitterte, konnte er sich über die neue persönliche Bestleistung sichtlich freuen: „Es war mir eine Ehre, hier heute zu starten. Ich hatte super viel Spaß! Ein großes Dankeschön an euch alle“, bedankte sich der neue König der Leichtathleten später beim Publikum. Die ersten Gratulanten im Ziel waren die niedersächsischen U23-Athleten Maximilian Karsten und Cristian Ifrim, die ihren Zehnkampf kurz zuvor bereits zu Ende gebracht hatten. Dabei waren sie überaus erfolgreich: In gleich fünf Disziplinen war Karsten (VfL Wolfsburg) so gut wie noch nie. Dementsprechend bejubelte er am Sonntagabend mit insgesamt 7.359 Punkten und der Silbermedaille um den Hals den besten Zehnkampf seiner Karriere. Auch für Cristian Ifrim ging es zur Siegerehrung: Nach neuen persönlichen Bestleistungen im Weitsprung, mit dem Diskus und dem Speer reihte er sich hinter Karsten als Sechster ein. Eine Medaille durfte sich Ifrim (Hannover 96) am Ende des Tages aber trotzdem um den Hals hängen lassen. Gemeinsam mit den Vereinskollegen Marcel Meyer und Tyl Rozok freute er sich über 21.231 Punkte in der Mannschaftswertung – deutsche Jahresbestleistung. Durch alle zehn Disziplinen kämpfte sich auch der Göttinger Jonathan Kulp. Nach einer neuen Bestleistung im Speerwurf sortierte er sich unter den Männern als 14. ein und verbuchte 6.111 Zähler auf sein Konto. Das Hannover 96-Talent und Deutscher Meister 2020 (Männer) und 2021 (U23), Malik Diakité, konnte nach erneuten Verletzungssorgen den zweiten Tag des Zehnkampfes nicht mehr bestreiten. Niedersachsens Mehrkampfnachwuchs in Lauerstellung Das Verletzungspech erwischte auch den Walsroder Mika Funck. Dafür mf/vle. Eine große Trommel, Plakate und Sprechgesänge – eine bessere Unterstützung hätte sich der 22-jährige Mehrkämpfer Marcel Meyer am vergangenen Wochenende gar nicht wünschen können: Bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften, die von Freitag bis Sonntag des ersten Septemberwochenendes im hannoverschen Erika-Fisch-Stadion stattfanden, gaben Kira Wittmann, Merle Homeier und Co. alles, um das Hannover 96-Talent zum Deutschen Meistertitel zu pushen. Es funktionierte: Spätestens, als die auf fünf Meter aufgelegte Latte der Stabhochsprunganlage nicht fiel, war klar, dass ihm diesen Sieg keiner mehr nehmen kann. Es war schließlich nicht die erste persönliche Bestleistung in diesem Wettkampf: Bereits an Tag eins kam er über die 100m in 10,88sek als schnellster Mann ins Ziel. Zudem freute sich der Lokalmatador im Diskuswurf über eine neue Bestweite von 44,45m. Im abschließenden 1500m-Lauf galt es dann, nochmal an die Belastungsgrenze zu gehen. Nach 4:25,79min erreichte er die Ziellinie nur kurz hinter dem Mitfavoriten Tim Novak (SSV Um 1846), der an diesen Tagen Gold mit der Mannschaft: Tyl Rozok, Marcel Meyer und Cristian Ifrim, hier zusammen mit Trainingskollege Maximilian Karsten (v.l.) (Fotos: NLV) NLV-StaffelStab Dezember 2023 · 6

sich auf den letzten „Drücker“ für die Meisterschaft qualifiziert und verbesserte seine bisherige ZehnkampfBestleistung von 6.595 Punkten um 361 Zähler. Drei persönliche Bestleistungen bescherte ihm zudem der erste Tag: Weitsprung (6,83 m), Kugelstoßen (13,38 m) und 400 Meter (51,45 s). Nach drei Verletzungsmonaten ein überraschendes Ergebnis, trotz Wehwehchen am zweiten Tag konnte er weitere Bestleistungen im Diskuswurf (39,41 m) und über 1.500 m (5:00,04 min) erzielen. Einen vierten Platz gab es zudem für Savanna-Sara Wölfer. Im Siebenkampf der weiblichen Jugend U18 gab die Mehrkämpferin vom TK zu Hannover über die abschließenden 800m nochmal alles und jubelte gemeinsam mit Trainern und der Familie über die neue Bestzeit von 2:22,82min. Für Amira Weber (LG Peiner Land) war in dieser Altersklasse aufgrund einer Verletzung nach dem ersten Tag leider Schluss. In der weiblichen Jugend U20 gingen ebenfalls zwei Athletinnen aus Niedersachsen an den Start: Jeanne Alipoé vom VfL Eintracht Hannover beendete ihren Wettkampf als Fünfte. Bernice Amofa vom VfL Stade belegte nach neuen Bestleistungen über die 200m und im Weitsprung Rang 11. Unter die Top 10 der W15 schaffte es Carolin Evers: Die Siebenkämpferin vom LC Hansa Stuhr kämpfte sich trotz einiger Rückschläge während des Wettkampfes tapfer durch und wurde Neunte. Als einzige Frau aus Niedersachsen ging Ann-Kathrin Schmidt von der LG Braunschweig an den Start. Mit Blick auf den Ländervergleichskampf, der am darauffolgenden Samstag in Hamburg stattfand, klingen zuletzt auch die Leistungen der 14-jährigen Jungs aus Niedersachsen vielversprechend. Unter den sechs Neunkämpfern stach insbesondere Henry Ahrenshop heraus: Der Nienhagener stellte in nahezu jeder Disziplin neue Bestleistungen auf und beendete den Wettkampf als Fünfter. Die Landeskollegen Quentin Albers, Maximilian Weppler, Jan Linschmann (alle VfL Eintracht Hannover), Torben Feldmann (TSV Burgdorf) und Mads Wigger (VfL Stade) freuten sich im Ziel mit ihm. konnten sich aber Schwester Svea und der Gleichaltrige Torben Prepens weitere Medaillen für Niedersachsen sichern: Im Siebenkampf der W14 übernachtete Svea Funck nach einer schnellen Zeit über die 80m Hürden an Tag eins sogar als Führende. Im Laufe der letzten drei Disziplinen kämpfte sich die Rostockerin Hannah Luckmann zwar noch an ihr vorbei, Funck strahlte später in der Eistonne aber trotzdem über das ganze Gesicht und feierte gemeinsam mit ihrer Mutter Annette die Silbermedaille. Ebenfalls den zweiten Platz belegte Torben Prepens vom TV Cloppenburg. Der U20-Athlet rückte am zweiten Tag seines Zehnkampfes vom Bronze- auf den Silberrang vor und freute sich über fünf persönliche Bestleistungen sowie über ein Endresultat von 6.956 Punkten. Der Athlet des TV Cloppenburg hatte Henry Ahrenshop (Nr. 101) belegte Platz 5 in der M14 und wurde von seinen Niedersächsischen Kollegen im Ziel gefeiert. (Fotos: M. Haslbeck) NLV-StaffelStab Dezember 2023 · 7 Silber gab es für Torben Prepens im 10-Kampf der MJ U20. Machte einen guten Mehrkampf - Savanna-Sara Wölfer (Pl. 4 - WJ U18) Carolin Evers beendete den Mehrkampf auf Rang 9

Esther Jacobitz ist neue Deutsche Meisterin DM Marathon-in Köln: Jacobitz triumphiert bei Debüt Essen gehindert hätten. Die 26-Jährige gab sich aber nicht geschlagen: „Ich habe lange in Köln gelebt und heute alle fünf Minuten meinen Namen gehört. Der tolle Support hat mich ins Ziel getragen.“ Hendrik Pfeiffer in diesem Jahr nur die Begleitung Unterstützt wurde sie nicht nur vom stimmungsvollen Kölner Publikum, sondern auch von ihrem Verlobten und Trainer Hendrik Pfeiffer. Der Deutsche Marathon-Meister aus dem vergangenen Jahr verzichtete nach seinem Berlin-Erfolg vor einer Woche auf einen Einzelstart und begleitete Jacobitz, die sich an seine Fersen heften konnte. Komplettiert wurde das Lauf-Trio aus Niedersachsen durch René Menzel vom Braunschweiger Laufclub. Mit einer Zeit von 2:37:03h belegte er in der Männeraltersklasse den 18. Rang. Bis zu Kilometer 17 hielt sich auch Fabian Kuklinski vom VfL Eintracht Hannover an Jacobitz und Co. Im weiteren Verlauf des Marathons setzte er sich dann jedoch von der Gruppe ab und kam nach 2:34:27 Stunden als starker 16. ins Ziel. Trotz aufkommender Wadenprobleme ab Kilometer 30 verbesserte er damit seine persönliche Bestleistung. Ebenfalls für Niedersachsen an den Start ging Florentine Beese von den Hannover Athletics. Während sie in diesem Jahr beim Marathon in Hannover nach 2:49:04h benötigte, stoppten die Uhren in Köln für sie nach 2:50:34 Stunden. Damit wurde sie Siebte. Auch in der Mannschaftswertung kann sich die niedersächsische Leichtathletik über tolle Platzierungen freuen: Melina Köppelmann, Annike Wiedemann und Natascha Seyd vom Delligser SC durften mit einer Silbermedaille im Gepäck nach Hause fahren. Bei den Männern wurde die Mannschaft von Hannover 96 Fünfter. Guido Vollkommer, Christian Schlamelcher und Moritz Marquard benötigten gemeinsam 8:20:44 Stunden. Tom Förster ist der Schnellste über die Halbmarathon-Strecke Die Deutschen Marathon-Meisterschaften wurden im Rahmen des 25. Köln Marathon ausgetragen, zu dessen Streckenangebot auch eine Halbmarathon-Distanz zählte. Den Sieg mit nach Niedersachsen nehmen durfte hier Tom Förster von der LG Braunschweig. Eine Endzeit von 1:04:11h war dennoch nicht das, was er sich vorgestellt hatte: Schließlich bewegte sich der 21-Jährige bis zu Kilometer 16 deutlich unter dem Deutschen U23-Rekord. Krämpfe in den Beinen machten dem Lauftalent während der letzten fünf Kilometer jedoch einen Strich durch die Rechnung. Vier Minuten hinter Förster beendete Dustin Karsch vom Osnabrücker TB als Elfter seinen Halbmarathon. Emmanuelle Gerbeaux von Hannover 96 wurde mit 1:21:33h in der Frauenklasse Zehnte. mf. Hitze, Bauchschmerzen und dann auch noch den nagelneuen Verlobungsring verloren: Bei ihrem ersten Marathon, den Esther Jacobitz am ersten Oktober im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in Köln absolvierte, lief nicht alles glatt. Was für die ehemalige Mittelstreckenläuferin am Ende aber zählte: Sie erreichte nach 2:37:00 Stunden als erste Deutsche das Ziel und durfte sich über den ersten DM-Titel ihrer Karriere freuen. Die Erschöpfung war der Athletin vom TK zu Hannover im Zielbereich dann aber anzusehen: Wie viele andere Teilnehmenden auch hatte sie ab der Hälfte des Rennens vor allem mit den warmen Temperaturen zu kämpfen. Außerdem berichtete sie später von Bauchschmerzen, die sie in der zweiten Hälfte am Trinken und NLV-StaffelStab Dezember 2023 · 8 NLV/BLV führt LM 5 km Straßenlauf ein pm. Die Fachkommission Wettkampforganisation des NLV und BLV hat entschieden, ab 2024 eine Landesmeisterschaft über 5 km Straße einzuführen. Die Premiere dieser Meisterschaft für die Altersklassen von der U16 bis zu den Masters der M/W 85 findet am 21.04.2024 auf dem schnellen Kurs durch die Leinewiesen in Einbeck-Greene statt. Durch noch immer gute Kontakte zum ehemaligen Kampfrichterwart des NLV, Klaus-Reiner Schütte, konnte der Ausrichter früherer Landesmeisterschaften für dieses Event gewonnen werden. Wir hoffen, dass diese LM großen Zuspruch erfährt und sich in der Zukunft etabliert. Esther Jacobitz im Ziel begleitet u.a. von Hendrik Pfeiffer (Nr. 30) (Foto: Screenshot Live-Stream)

NLV-StaffelStab Dezember 2023 · 9 Der ehemalige Delmenhorster Rene Rumpf (100m in 10,88sek) kommt vom SV Werder Bremen und verstärkt die Sprintgruppe des VfL Wolfsburg. Von der LAV Bayer Uerdingen / Dormagen stößt Dreispringerin Anna Gräfin Keyserlingk (jetzt LG Göttingen) zur Trainingsgruppe um Frank Reinhardt und hofft auf ihren ersten 14 Meter-Sprung. Kira Wittmann und Merle Homeier wechselten innerhalb der Trainingsgruppe von der LG Göttingen zu Hannover 96. Ebenfalls in der U23, allerdings im Kugelstoßen, startet ab dem nächsten Jahr Jaqueliné Gippner für Niedersachsen. Die gebürtige Brandenburgerin ist im Spätsommer in die Sportler-WG nach Hannover gezogen und trainiert beim Bundestrainer Wilko Schaa. Die 20-Jährige erreichte bereits Rang Neun bei der U20-WM in Cali und wurde Sechste bei der U20-EM in Tallinn. Nachdem sie in diesem Jahr das Verletzungspech erwischte, möchte die Kugelstoßerin im kommenden Jahr wieder voll angreifen: Dafür wechselt sie vom SC Potsdam zu Hannover 96. Gleich sechs weitere Nachwuchstalente wechseln zu Hannover 96: Mayleen Bartz, Sechste bei der U20DM in Rostock und Deutsche U18Meisterin im Vorjahr, verlässt nun doch ihren Heimatverein VfL Stade. Die Hürdensprinterin ist bereits vor einiger Zeit ins Internat am Olympiastützpunkt Niedersachsen gezogen und trainiert beim Nachwuchsbundestrainer Björn Sterzel. Sie wurde in diesem Herbst ein zweites Mal in den Bundes-Nachwuchskader berufen. Internats-Mitbewohnerin Jule Wachtendorf startet 2024 ebenfalls im 96-Trikot. Die 19-Jährige wurde in diesem Jahr in der Abwesenheit von Nele Jaworwski Landesmeisterin über die 100m und hat in ihrer Paradedisziplin eine persönliche Bestzeit von 12,08sek. Sie wechselt vom SV Nordenham. Neben Lolle Bo Sandmeister, der Hallen-Landesmeisterin über 60m in der U16, startet jetzt auch Jakob Lück für Hannover 96: Ein weiterer Bundeskader-Athlet, der bei der diesjährigen U16-DM in Stuttgart im Dreisprung den vierten Rang belegte und sich nun von der LG Weserbergland verabschiedet. Mittel-/ Langstrecklerin Johanna Ewert stößt vom Schweriner SC zu den 96ern. Sophie Scheidt (Hoch 1,76) kommt aus Löningen vom VfL. Innerhalb einer Stadt wechselten größere Gruppen vom OTB Osnabrück zur LG, von der LG Lüneburg zum Lüneburger SV sowie vom SC Schölerberg und dem TSV Eintracht Wolfshagen zu den neu gegründeten Vereinen LAC Osnabrück und Laufteam Wolfshagen im Harz. Leider muss sich Niedersachsen auch von dem ein oder anderen Talent verabschieden: Unter andrem verlässt Smilla Kolbe den VfL Eintracht Hannover und wechselt zu Eintracht Frankfurt. Die 21-Jährige 800m-Läuferin belegt in der Deutschen U23Jahresbestenliste aktuell Rang acht. Des Weiteren gibt es für den VfL Löningen einen Abgang: Die Läuferin Sophie Hinrichs, über 1500m Achte bei der U20-DM in Rostock, wechselt zum TSV Bayer 04 Leverkusen. Zwillingsschwester Carolin bleibt Niedersachsen jedoch erhalten. Neben beruflich oder schulisch bedingten Wechseln verlassen auch einige hoffnungsvolle Nachwuchstalente den NLV in nahegelegene Vereine angrenzender Landesverbände oder Sportinternate. Der NLV wünscht allen Athletinnen und Athleten, die den Verband verlassen, alles Gute für die Zukunft. mf./um. Für die kommende Saison verzeichnet der Niedersächsische Leichtathletik-Verband erfreuliche Neuzugänge: Der Laufbereich wird in Zukunft durch den Deutschen U23-Meister Emil Meggle verstärkt. Der 21-Jährige verbesserte in diesem Jahr seine persönliche Bestzeit über die 800m auf 1:47,98min und sicherte sich neben der Goldmedaille in Göttingen auch Bronze bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel. Das Mittelstrecken-Talent von der LG Stadtwerke München wechselt zur LG Göttingen und schließt sich dort dem Training von seinem Konkurrenten Luis Oberbeck an, der in Kassel im selben Rennen den ersten Deutschen Meistertitel seiner Karriere einfuhr. Auch Jan Eric Büsing (1:52min über 800m / 3:48min über 1500m, Hamburg Running) wird zukünftig Teil dieser Trainingsgruppe sein. Der Braunschweiger Laufclub vermeldet u.a. Artur Beimler (1:50min über 800m / 3:44min über 1500m) als Neuzugang vom SC DHfK Leipzig. Von der LG Nord Berlin schließt sich der dreifache Medaillengewinner der Gehörlosen-Europameisterschaften, Alexander Bley, den Braunschweigern an. Aus Emden von der Laufgemeinschaft wechselt Langstreckler Felix Ebel, der Landesjugendmeister Luke Hühn trägt im nächsten Jahr ebenfalls das rote Trikot des BLC. Wechsel des Startrechts zur Saison 2024 - vielversprechender Zuwachs für den NLV Neu im Trikot der LG Göttingen: Anna Gräfin Keyserlingk (Foto: L. Reimann) Jaqueliné Gippner wechselt in die Trainingsgruppe von Wilko Schaa (Foto: NLV)

mals noch über 200 Meter. Im darauffolgenden Jahr wiederholte Ruth diesen Erfolg direkt und wurde zudem Vizemeisterin in der Altersklasse der Junior*innen. Im selben Jahr gelang ihr auch ihr erster internationaler Start bei den U20-Europameisterschaften. Hier belegte sie den 4. Platz über 200 Meter und wurde mit der 4x100-Meter-Staffel U20-Europameisterin. Im Folgejahr bestritt Spelmeyer (damals noch ohne Doppelname) immer noch über die 200 Meter ihre erste Deutsche Meisterschaft bei den Erwachsenen. Über die „Unterdistanz“ auf die Stadionrunde Erst 2011 absolvierte sie bei den Norddeutschen Meisterschaften in Celle ihren ersten 400m-Lauf. Dort gelang ihr die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften, bei denen sie sich zwei Wochen später auf Anhieb für das Finale qualifizierte. 2012 wurde Spelmeyer Deutsche U23-Vizemeisterin über 400 Meter. Nachdem sie in der Jugend bereits einmal im Nationaltrikot starten durfte, feierte Ruth 2013 direkt ihre Eine Ehrenrunde hat sie allemal verdient! Ruth Sophia Spelmeyer-Preuß verlässt die Tartanbahn md. Ruth Sophia SpelmeyerPreuß, eines der bekanntesten Gesichter der niedersächsischen Leichtathletik, verabschiedete sich vor einigen Wochen vom Wettkampfgeschehen. Via Instagram gab die 33-jährige ihr Sportkarriereende bekannt. Mit den Worten „Ciao Kakao – Leistungssport“ und „meine Sportgeschichte ist erzählt“ begab sich eine der erfolgreichsten Leichtathletinnen Niedersachsens in den sportlichen Ruhestand. Im Alter von 10 Jahren begann die gebürtige Göttingerin beim DSC Oldenburg mit der Leichtathletik, hörte jedoch rasch wieder auf. Einige Jahre später gab Ruth der Leichtathletik eine zweite Chance, beim VfL Oldenburg wurde dann ihre Sprintfähigkeit entdeckt. Wenig später wurde sie Landesmeisterin über 100m und 300m sowie Norddeutsche Meisterin im 300m-Langsprint. Hiermit war der Grundstein für ihre spätere Leistungssportkarriere gelegt. 2008 gewann sie erstmals einen Deutschen Jugendmeistertitel, daPremiere im Nationaldress über die Stadionrunde bei den Erwachsenen. Bei den Team-Europameisterschaften im englischen Gateshead brachte sie die 4x400m-Staffel souverän auf Rang 6 ins Ziel. Das Nationalteam wurde als Mannschaft Vizeeuropameister. 2014 folgte nach einem dritten Platz in der Halle und einem Vizemeistertitel im Freien über 400 Meter bei den deutschen Meisterschaften der Aktiven, erneut die Team-EM mit dem kleinen Heimspiel in Braunschweig. Im Jahr darauf krönte sich Spelmeyer zur unangefochtenen Deutschen Meisterin – Gold in der Hallen- und Sommersaison. Bei der Universiade 2015 in Gwangju, Südkorea belegte die Psychologiestudentin den vierten Platz, fortan lag ihre persönliche Bestleistung bei 52,04sec. Starker Auftritt in Rio! Die Olympiasaison 2016 begann für Spelmeyer-Preuß mit einem kleinen Dämpfer; aufgrund eines Infekts war ein Start in der Hallensaison und somit die DM-Titelverteidigung nicht möglich. Anfang Juni schaffte sie bei der Sparkassen-Gala in Regensburg mit persönlicher Bestleistung von 51,92sec die Olympianorm. Bei der Deutschen Meisterschaft in Kassel sicherte sich Ruth die Goldmedaille und das Olympia-Ticket. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro erreichte sie das 400m-Halbfinale und erzielte ihre bis heute bestehende Bestleistung von 51,43 Sekunden. Dies gelang nach ihr bislang keiner weiteren deutschen Athletin. Als Anerkennung dafür wurde Ruth 2017 als Niedersachsens Sportlerin des Jahres ausgezeichnet. Die Olympischen Spiele gelten wohl als Höhepunkt ihrer Karriere, dennoch gelangen Ruth die meisten internationalen Starts im Jahr 2017. Die Halleneuropameisterschaften in Belgrad mit Platz 6 in der Staffel, der Start bei den IAAF World Relays in Nassau, Bahamas und erneut die Team-Europameisterschaft im NLV-StaffelStab Dezember 2023 · 10 Foto: R. S. Spelmeyer-Preuß

2021 belegte sie bei den Deutschen Hallenmeisterschaften den 5. Platz. Im Sommer feierte sie ihre zweite Olympiateilnahme. In Tokio ging sie mit der Staffel ein letztes Mal international an den Start. All diese Erfolge machten Ruth zu einem namhaften Gesicht in der deutschen Sprintszene. Jedoch verbirgt sich hinter diesem Erfolg eine Vielzahl weiterer Menschen und Partner. So auch ihr Mann, den sie ebenfalls durch den Sport kennenlernte, und ihr langjähriger Trainer Edgar Eisenkolb, der den deutschen Langsprint als Bundestrainer ebenfalls viele Jahre bereicherte. Für den neuen Lebensabschnitt und die Zeit nach dem Sport wünschen wir Ruth alles erdenklich Gute. Du warst stets eine bodenständige Sportlerin mit großer Vorbildfunktion und hast jeden Wettkampf bereichert. Deine Unermüdlichkeit und dein Engagenordfranzösischen Lille mit dem 3. Platz in der 4x400m-Staffel und dem Sieg in der Gesamtwertung. Zudem machte sie mit der DM-Goldmedaille den „Hattrick“ perfekt. Zu den Weltmeisterschaften in London wurde Spelmeyer nachnominiert, wo sie als zweitschnellste Europäerin im 400m-Halbfinale ausschied. Erneut reiste sie mit einem sechsten Platz der Staffel nach Hause. Jedoch musste Spelmeyer auch schwierige Jahre, wie die Saison 2018, verkraften. Verletzungsbedingt verpasste sie die Heim-Europameisterschaften im Berliner Olympiastadion. 2019 erreichte sie einen 5. Platz bei den Deutschen Meisterschaften. Ebenfalls keine einfache Sportsaison war das Corona-Jahr 2020. Verspätet in die Freiluftsaison gestartet, erreichte Ruth bei der DM mit Saisonbestleistung und Bronze wieder die Medaillenränge. ment – auch abseits vom Sport – haben dich immer ausgezeichnet und rechnen wir dir hoch an. Wir sagen DANKE für diese wunderbare Zeit! Spelmeyer-Preuß nach ihrem letzten Auftritt bei der DM 2023 in Kassel (Foto: M. Haslbeck) NLV-StaffelStab Dezember 2023 · 11 DLV und German Road Races sorgte bei dem ein oder anderen Teilnehmenden für Gänsehautmomente. Mit den vier Fünf-Kilometer-Läufen, die Läuferinnen und Läufer zwischen 12 und 22 Jahren bestreiten dürfen, möchte die Initiative Lauf-Begeisterte aus ganz Deutschland auf die Straße bringen und gleichzeitig neue Talente entdecken. Einen kleinen Ansporn gibt es dabei natürlich auch: In den Altersklassen U20 und U23 können sich die Teilnehmenden, solange sie sich an mindestens drei der vier Rennen an die Startlinie stellten, in der jeweiligen Gesamtwertung positionieren. Auf den Sieger warten Preisgeld und die Teilnahme an einem DLV-Trainingslager. Einen Sieg für die niedersächsischen Langstreckenläuferinnen und Läufer gab es zwar nicht, dafür durften sich die sechs NLV-Athleten jedoch über zahlreiche Bestzeiten freuen: Besonders groß vertreten war der OTB Osnabrück. Mit dem Mannschaftsbus ging es von Stadt zu Stadt und von Lauf zu Lauf. Aus diesem Verein am schnellsten unterwegs war der 19-jährige Jonas Kulgemeyer. In der MJ U20 beendete er die Laufserie auf dem Bronzerang. Dazu verhalf ihm insbesondere das Ergebnis des Alsterlaufs in Hamburg: Dort stoppten die Uhren für das Top-Talent erstmals nach unter 15 Minuten. „Vier Mal absolut geile Stimmung! Für mich bleiben schöne, außergewöhnliche und emotionale Erfahrungen in Erinnerung“, resümierte der Osnabrücker nach seinem Zieleinlauf in Berlin. Auch für seine Mannschaftskolleginnen und Kollegen purzelte es in diesem R5K-Jahr schnelle Zeiten. Während Jakob Pölling hinter Kulgemeyer am Ende Platz sechs belegte, platzierten sich in der Wertung der U20-Mädels Annika Klezath und Carolin Kulgemeyer auf Rang fünf und sieben. Beide Athletinnen sammelten in Paderborn die meisten Punkte. Vor die beiden Osnabrückerinnen platzierte sich Tanya Schulz vom SV Rosche. Die 16-Jährige feierte in Paderborn ihre neue persönliche Bestleistung von 00:18:02 Stunden und erreichte nach ähnlich starken Läufen in Hannover, Hamburg und Berlin den vierten Platz. Philipp Tabert vom VfL Eintracht Hannover wurde zudem in der U23 Dritter. mf. Im Frühjahr im Rahmen des Marathons in Hannover, später beim Paderborner Osterlauf und dann im September neben dem Hamburger Alsterlauf noch das große Highlight: Am Vortag des Berliner BMW-Marathons, bei dem schon Eliud Kipchoge seine Weltrekorde aufstellte, die letzten fünf Kilometer zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor mitlaufen und einmal die unglaubliche Stimmung des Berliner Publikums aufsaugen – die in diesem Jahr neu eingeführte R5K-Laufreihe des Foto: N. Wilhelmi „Vier Mal absolut geile Stimmung!“ - R5K-Rennserie des DLV: Lauftalente vom OTB Osnabrück reisen gemeinsam durch Deutschland

Wintersemester Public Relations an der Hochschule Hannover. 2022 hat sie in Nordrhein-Westfalen ihr Abitur abgelegt und danach noch einige Monate ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport absolviert. Jeden Tag Training und nebenbei noch Uni – das ist nicht immer leicht, unter einen Hut zu bringen. Die Dreispringerin erzählt von ihren ersten Monaten in Hannover und ihren Vorhaben für die kommende Saison. Warum der Wechsel nach Hannover? In meinem Heimatverein habe ich seit einem Jahr nur noch alleine trainiert, weil meine Trainingspartner weggezogen sind oder aufgehört haben. Deshalb habe ich mich nach einer neuen Trainingsgruppe umgeschaut. Bei Lehrgängen oder Wettkämpfen habe ich mich immer gut mit Kira verstanden. Außerdem kenne ich Frank bereits von einem Kaderlehrgang im vergangenen Jahr. Ich bin eher der Typ, der schnell in Stress verfällt, deshalb schätze ich seine ruhige Art sehr. Hannover ist für mich die optimale Lösung: Ich habe hier die Möglichkeit, in einer sehr starken und erfolgreichen Trainingsgruppe Leistungssport zu betreiben. Gleichzeitig ist der Standort nicht allzu weit von meiner Heimat entfernt und ich kann am Wochenende auch mal meine Eltern besuchen. Was gefällt dir hier in Hannover bisher besonders gut? Die kurzen Wege: Es ist wirklich praktisch, dass hier am Stützpunkt alles so einfach zu erreichen ist. Ich bin schnell auf dem Sportplatz oder bei der Physiotherapie, das spart viel Zeit. Außerdem finde ich den Maschsee total schön. Dort am Ufer habe ich schon den ein oder anderen Spaziergang gemacht. Was vermisst du am meisten an der Heimat? Meine Familie. Außerdem vermisse ich es, mich auszukennen. In dem kleinen Ort, aus dem ich komme, „Hannover ist für mich die optimale Lösung“ Dreispringerin Anna Gräfin Keyserlingk (LG Göttingen) mf. Sie war Fünfte bei der U20WM in Cali und zuletzt Zehnte bei der U23-EM im finnischen Espoo: Mit der Dreispringerin Anna Gräfin Keyserlingk hat der DLV-Bundesstützpunkttrainer Frank Reinhardt seit diesem Herbst eine weitere Top-Springerin unter seine Fittiche genommen. Die gebürtige Krefelderin wechselt zur Saison 2024 zur LG Göttingen und schließt sich dem Training von Kira Wittmann, Merle Homeier und Neele Eckhardt-Noack am Stützpunkt in Hannover an. Ihre persönliche Bestleistung sprang die Athletin vom LAV Bayer Uerdingen/ Dormagen in diesem Sommer in Osterode: Satte 13,73m verhalfen ihr zu Rang zwei in der Deutschen U23Jahresbestenliste. An diese starke Saison gilt es anzuknüpfen. Dafür ist das Top-Talent im September in die Sportler-WG des Olympiastützpunktes Niedersachsen gezogen. Parallel zum Leistungssport hat sie mit dem Wechsel nach Hannover auch mit einem Studium begonnen: Die 20-Jährige studiert seit diesem kenne ich jede Ecke. Wenn wir mit dem Fahrrad durch Hannover fahren, bin ich immer noch etwas verloren. Aber das wird mit der Zeit bestimmt besser. Was sind deine Ziele für die nächste Saison und die kommende Zeit hier in Hannover? In der nächsten Zeit möchte ich mich hier erst einmal gut einleben. Nach der Hallensaison schauen wir dann mal, wie der Stand der Dinge ist und für was es im Jahr 2024 noch reichen könnte. Ich wünsche mir, dass der 13,70m-Sprung kein „Ausrutscher“ mehr sein wird und ich meine Leistung stabilisieren kann. Besonders spannend wird es für mich dann erst in der übernächsten Saison, wenn wieder die U23-Europameisterschaften anstehen. Was fasziniert dich am Dreisprung? Das Coole am Dreisprung ist, dass wir sehr vielfältig trainieren. Mal haben wir eine Sprungeinheit, mal wird nur gesprintet. Außerdem gibt es wirklich unendlich viele Aspekte, an denen gearbeitet werden kann. Es wird nie der Punkt kommen, an dem deine Dreisprung-Technik perfekt ist. Zu wissen, dass da immer noch was geht, motiviert mich sehr. Aber irgendwie wurde ich da auch einfach reingeworfen und als es gut lief, bin ich eben dabei geblieben… Wenn du nicht den Dreisprung für dich entdeckt hättest…. welche Disziplin wäre es dann geworden? Bevor ich das erste Mal Dreisprung ausprobiert habe, habe ich Siebenkampf gemacht. Da sind mir die 800m oft in die Quere gekommen. Mittlerweile sind Disziplinen wie das Kugelstoßen oder der Speerwurf aber gar nicht mehr so schlimm, also hätte ich mich wahrscheinlich weiterhin unter die Mehrkämpferinnen gemischt. Foto: L. Reimann NLV-StaffelStab Dezember 2023 · 12

NLV-StaffelStab Dezember 2023 · 13 Vereinsfußball setzte er 2021 einen Haken. Gleichzeitig wechselte der gebürtige Neuhofer zur LG Göttingen, seiner neuen Wahlheimat: In der Studentenstadt legte er während der vergangenen Jahre seinen Bachelor in BWL ab. Im Laufe der Saison 2021 folgte dann das Verletzungspech: Nach länger andauernden Beschwerden unterzog sich der Athlet von der LG Göttingen im Frühjahr 2022 einer Hüft-OP und wechselte im Anschluss zum Trainer Thomas Schmalz nach Göttingen. Ein Neustart, der zündete: Gemeinsam mit Schmalz entschied sich Oberbeck dazu, die Laufdistanz zu verdoppeln. Während der Vorbereitung auf die Saison 2023 legte er den Fokus auf die 800m. Die Distanz, auf der er dann, im Juli 2023, unter dem Jubel von Familie und Freunden in Kassel überraschend Deutscher Meister wurde. Alles richtig gemacht also: „Ich habe Fehler gemacht, aus diesen gelernt und es dann besser gemacht“, bilanzierte Oberbeck später auf Instagram sein Jahr 2023. Die ersten Highlights kamen sogar schon vor den Deutschen Meisterschaften: Direkt zum Saisonauftakt unterbot er mit einer Zeit von 1:15,34min fast den Deutschen Rekord über die 600m, bei der langen Laufnacht in Karlsruhe stellte er Ende Mai über die zwei StadionrunNiedersachsens Star der Saison: Luis Oberbeck Göttinger durch Zufall Leichtathlet und plötzlich Deutscher Meister mf. Als Kind war es noch das Fußball-Nationaltrikot, von dem Luis Oberbeck träumte. Mittlerweile scheint sich der 24-Jährige aber auch im DLVTrikot pudelwohl zu fühlen: Die Teilnahme an der Team-EM in Polen und der Finaleinzug bei den World University Games in China waren mit Sicherheit die Highlights seines so überraschenden Aufstiegs in die deutsche Leichtathletik-Spitze. Schließlich bestritt Luis Oberbeck seinen ersten Wettkampf erst 2019: „Just for fun“ erlief er sich dort über die 400 Meter mal eben die Norm für die Norddeutschen Meisterschaften, sammelte von da an zahlreiche Top-Platzierungen bei nationalen Wettbewerben, wechselte im Sommer 2020 zum 400m-Bundestrainer Edgar Eisenkolb nach Hannover und steigerte seine Bestzeit auf 47,61sek. Nachdem es eigentlich immer der Fußball war, der das Herz des Sportliebhabers höherschlagen ließ, investierte Oberbeck seine Zeit von nun an ins LeichtathletikTraining: Hinter seinen Aufgaben im den seine persönliche Bestleistung von 1:46,35min auf und im Juni konnte er sich dann sogar das erste Mal das DLV-Trikot überwerfen: Bei den Team-Europameisterschaften in Polen durfte er Teil der Mannschaft sein, die für Deutschland Bronze holte. Direkt im ersten Jahr als 800m-Läufer ging es für den Senkrechtstarter nach dem Erfolg in Kassel sogar noch nach China: Bei den World University Games 2023 startete er ein zweites Mal für das Nationalteam. Mit dem dortigen Finaleinzug erreichte er sein angekündigtes Ziel und erlief sich Rang sieben. Die Erfolge seiner ersten Saison als deutscher Top-Athlet machen Hunger auf mehr: Das frisch begonnene Masterstudium wird in der Vorbereitung auf 2024 in den Hintergrund rücken. Stattdessen will Oberbeck das Training priorisieren und sich in den kommenden Jahren an die internationale Spitze heranarbeiten. Große Ziele waren eben schon immer etwas für den jungen Mann aus Niedersachsen. Seit diesem Herbst hat Luis Oberbeck außerdem einen neuen Trainingspartner: Das Lauftalent Emil Meggle wechselt von der LG Stadtwerke München nach Göttingen. Bei Oberbecks Triumph wurde der 21-Jährige in Kassel Dritter. Fotos: M. Haslbeck

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