6 RECKEN-BOTE | THSV EISENACH | SAISON 2024/2025 Eisenacher wollen Vorsaison bestätigen Die Thüringer Mannschaft um Trainer Misha Kaufmann startete mit einem Sieg und drei Niederlagen in die neue Spielzeit der DAIKIN Handball-Bundesliga. Besonders bitter aus Sicht der Eisenacher war die schmerzhafte Niederlage gegen den Aufsteiger SG BBM Bietigheim vor heimischer Kulisse, bei der sich Mannschaftskapitän Peter Walz und sein Team mehr ausgerechnet hatten. Nach der Niederlage in der Liga konnten sich die Eisenacher im DHB-Pokal unter der Woche gegen Bietigheim mit einem 26 : 31-Auswärtssieg erfolgreich revanchieren. Der Thüringer Sportverein Eisenach e. V., kurz ThSV Eisenach, wurde im Jahr 1990 gegründet und geht aus der Handballabteilung der BSG Motor Eisenach hervor. Die Betriebssportgemeinschaft Motor Eisenach feierte 1958 den bedeutendsten Erfolg der Vereinsgeschichte, als sie den Titel des DDR-Meisters im Feldhandball gewann. Nach der Wiedervereinigung und der Integration der ehemaligen DDR-Vereine in den Spielbetrieb des Deutschen Handballbundes (DHB) stieg die Mannschaft aus der Wartburgstadt direkt nach ihrer ersten Saison in die 2. Liga ab. Nach fünf Jahren gelang dem ThSV Eisenach der Wiederaufstieg in die Bundesliga, in der sich der Verein sieben Spielzeiten behaupten konnte, bevor der erneute Abstieg in die zweithöchste Spielklasse folgte. Nach neun Jahren in der Zweitklassigkeit kehrten die Eisenacher abermals in die höchste Spielklasse zurück, entwickelten sich jedoch zu einer sogenannten „Fahrstuhlmannschaft“, die zwischen der 1. und 2. Liga pendelte. Ein Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte war der Abstieg in die 3. Liga nach der Saison 2017/18, allerdings gelang der direkte Wiederaufstieg. Nach vier Spielzeiten in der 2. Bundesliga sicherten sich die Thüringer in der Spielzeit 2022/23 aufgrund einer besseren Tordifferenz gegenüber dem Dessau-Roßlauer HV den Aufstieg. In der darauffolgenden Saison schafften die Eisenacher sensationell den Klassenerhalt, obwohl sie von vielen Experten als Absteiger vor der Spielzeit betitelt worden sind. Besonders gefürchtet ist die Werner-Aßmann-Halle, die von den Anhängern des ThSV liebevoll als „Aßmann-Hölle“ bezeichnet wird. In der Heimspielstätte holten die Eisenacher 16 ihrer insgesamt 24 Punkte, darunter einen bemerkenswerten Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen. Im Sommer stand der ThSV Eisenach vor einem bedeutenden Umbruch. Besonders schmerzlich für den Verein war der Abgang von Torschützenkönig Manuel Zehnder, der in der vergangenen Saison als Leihspieler vom HC Erlangen überzeugt hatte und nun für den SC Magdeburg aufläuft. Weitere Abgänge umfassten Akteure wie den ehemaligen RECKEN-Spieler Mait Patrail, Torhüter Mateusz Kornecki, Willy Weyhrauch, Dominik Plaue, Yoav Lumbroso, Jannis Schneibel und Niclas Heitkamp, der bereits per Zweitspielrecht bei GWD Minden aktiv war. Ein Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt setzten die Thüringer mit der Verpflichtung des 206-fachen deutschen Nationalspieler Silvio Heinevetter. Zudem kehrte Fynn Hangstein nach einem Jahr zurück nach Eisenach. Hangstein hatte sich in der letzten Saison als drittbester Torschütze der 2. Bundesliga hervorgetan. Ein weiterer Neuzugang ist Filip Vistorop, der aus Balingen-Weilstetten kommt und über Erfahrung aus der stärksten Liga der Welt verfügt. Ergänzt wurde das Team durch die Verpflichtungen von Gian Attenhofer, Aleksandar Capric und Rok Maric aus dem europäischen Ausland. Die Bilanz in der Bundesliga spricht eindeutig für DIE RECKEN. Die Mannschaft aus der niedersächsischen Landeshauptstadt konnte fünf Begegnungen für sich entscheiden, während lediglich ein Unentschieden zu Buche steht. Dieses Unent- schieden resultierte jedoch aus dem letzten Aufeinandertreffen im März dieses Jahres. Im DHB-Pokal standen sich beide Teams nur einmal gegenüber, als sich Eisenach im Jahr 2001 mit einem klaren 36:26 durchsetzen konnte. Damals spielten die Thüringer allerdings noch zwei Ligen höher. PERSONELLER UMBRUCH BEIM THÜRINGER SPORTVEREIN
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