multimediaPDF - RECKEN BOTE - HC Erlangen - 15.12.2024

6 RECKEN-BOTE | HC ERLANGEN | SAISON 2024/2025 Vom Rand des Zusammenbruchs zum Bundesliga-Aufstieg Der Handball in Erlangen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die von großen Erfolgen, Fusionen und Herausforderungen geprägt ist. Der HC Erlangen, heute ein Aushängeschild der Region, entstand aus der Zusammenführung früherer Clubs und kämpfte sich durch finanzielle Krisen in die deutsche Handball-Elite. Die Region Mittelfranken war in den 1950er und 1960er Jahren eine Hochburg im Großfeldhandball. Die Erlanger Clubs TV 48 und TB 88 dominierten in Bayern, wobei der TB 88 1970 das Endspiel um die süddeutsche Meisterschaft erreichte. Im Juni 1983 schlossen sich die Handballabteilungen des TV 48 Erlangen und des TB 88 Erlangen zur Handballgemeinschaft (HG) Erlangen zusammen. Ziel dieser Fusion war es, die finanziellen Kräfte zu bündeln und den Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga zu realisieren. In den frühen 1990er-Jahren rückte ein weiterer Erlanger Verein, die CSG Erlangen, durch ihre herausragende Jugendarbeit in den Fokus. Im Jahr 1989 gelang der CSG Erlangen der Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd. Sieben Jahre darauf folgte die HG Erlangen, was die Stadt endgültig zu einer Handballhochburg in Mittelfranken machte. Bis Anfang der 2000er Jahre spielten beide Vorgängervereine in der zweithöchsten deutschen Handballliga, ehe sie durch massive finanzielle Probleme an den Rand des Zusammenbruchs gerieten. Um den Handball in der Region zu retten, erfolgte 2001 die Fusion von HG und CSG zum heutigen HC Erlangen – eine Lösung, die aus der Not geboren war. Doch sowohl sportlich als auch wirtschaftlich blieben die erhofften Erfolge zunächst aus. Im Herbst 2010, kurz vor der drohenden Insolvenz, übernahm eine Gruppe um den Erlanger Rechtsanwalt Dr. Carsten Bissel die Verantwortung für den HC Erlangen. Dank strategischer Weitsicht, starker wirtschaftlicher Vernetzung und einem tiefen Verständnis für den Spitzensport schaffte es die neue Führung, den Verein neu zu beleben. Aus einem vermeintlich gescheiterten Handballprojekt wurde ein sportliches Aushängeschild der Metropolregion Nürnberg. Mit dem Aufstieg in die stärkste Liga der Welt im Jahr 2014 schlug der HC Erlangen ein neues, bedeutendes Kapitel in seiner Vereinsgeschichte auf. Der Abstieg aus der Bundesliga im Jahr 2015 wurde im Umfeld des Vereins nicht als Rückschlag, sondern als wertvolle Chance begriffen, die Grundlagen für eine langfristige Etablierung in der deutschen Handball-Eliteklasse zu schaffen. Mit dem direkten Wiederaufstieg wurde schließlich eine Welle der Euphorie ausgelöst, die den Handballsport in der Metropolregion nachhaltig beflügelte. Im Oktober diesen Jahres übernahm Martin Schwalb den Cheftrainerposten von Johannes Sellin, welcher aber immer noch dem Trainerstab angehört. Während der Sommerpause gab es bei der Mannschaft einige personelle Veränderungen. Mads-Peter Lonborg verabschiedete sich in Richtung Aarhus HC, Simon Jepsson wechselte nach Norwegen zu Kolstad und Lutz Heiny schloss sich dem TuS N-Lübbecke in der zweiten Bundesliga an. Darüber hinaus gaben die Süd- deutschen mit Bertram Obling und Tim Zechel zwei Spieler an Ligakonkurrenten ab: Obling steht nun im Tor des VfL Gummersbach, während Zechel beim amtierenden deutschen Meister SC Magdeburg spielt. Erst kürzlich wurde der Wechsel des slowenischen Torhüters Klemen Ferlin zu Industria Kielce bekannt. Als Ersatz konnte Dario Quenstedt aus dem Handballruhestand reaktiviert werden, nachdem er im Sommer seine Karriere bei den RECKEN eigentlich beendet hatte. Zudem verstärkte sich der Verein innerhalb der Saison mit dem Österreicher Tobias Wagner und der ehemaligen Magdeburger Legende Marko Bezjak. Bereits im Sommer stießen weitere Neuzugänge zur Mannschaft aus der Metropolregion Nürnberg: Torhüter Khalifa Ghedbane, Kreisläufer Maciej Gebala sowie die beiden Rückraumspieler Marek Nissen und Sander Øverjordet. In bislang 17 Duellen in der höchsten deutschen Spielklasse konnten die heutigen Gäste aus Bayern viermal als Sieger vom Feld gehen. Zwei Begegnungen endeten unentschieden, während DIE RECKEN elf Partien zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Die letzten beiden Aufeinandertreffen konnten die Niedersachsen gewinnen. Ende des Jahres 2018 standen sich die heutigen Kontrahenten im DHB-Pokal gegenüber, welches die Niedersachsen mit 33 : 29 für sich entscheiden konnten. ERLANGEN MIT PERSONELLEM UMBRUCH

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