6 RECKEN-BOTE | HSG WETZLAR | SAISON 2024/2025 Als Zweitligist im Finale des Europapokals der Pokalsieger Die HSG Wetzlar reist mit großem Selbstbewusstsein zum heutigen Spiel in die ZAG Arena Hannover. Nach einem Auftaktsieg in die Rückrunde der Daikin Handball-Bundesliga gegen den Aufsteiger SG BBM Bietigheim, konnte das Team am vergangenen Wochenende mit einem bemerkenswerten Erfolg über den Rekordmeister THW Kiel nachlegen. Der Verein blickt auf eine lange Tradition zurück und hat im Laufe der Jahre viele herausragende Persönlichkeiten des Handballs hervorgebracht. Die heutige HSG Wetzlar entstand aus zwei traditionsreichen Vereinen: dem 1904 gegründeten TSV Dutenhofen und dem 1909 ins Leben gerufenen TV Münchholz- hausen. Einen bedeutenden sportlichen Meilenstein erreichte der TSV Dutenhofen in den 1980er-Jahren mit dem Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse – ein Erfolg, der nahezu ausschließlich mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs gelang. Diese hatten zuvor in den Jahren 1980, 1982 und 1984 die Deutsche Jugendmeister- schaft gewonnen. Einer der prägenden Akteure dieser Ära war Kreisläufer Wolfgang Klimpke, der Vater des heutigen HSG-Torhüters Till Klimpke sowie von Mittelmann Ole Klimpke. Die Familie Klimpke ist tief mit dem Verein verwurzelt: Wolfgang Klimpke gehört dem Klub seit 1973 an, sein Bruder Andreas spielte ebenfalls für die HSG in der Bundesliga, während seine Ehefrau Ruth die Geschäftsstelle der HSG Wetzlar leitet. Mit der Fusion der beiden Stadtteilvereine zur Handballspielgemeinschaft Dutenhofen/ Münchholzhausen begann eine neue Ära. In den 1990er-Jahren scheiterte das Team mehrfach nur knapp am Aufstieg in die Bundesliga. 1997 setzte die Mannschaft ein Ausrufezeichen, als sie als Zweitligist das Finale des DHB-Pokals erreichte, dort jedoch dem TBV Lemgo Lippe unterlag. Dennoch qualifizierte sie sich durch den Finaleinzug für den Europapokal der Saison 1997/98 und erreichte in diesem Wett- bewerb sensationell das Finale, in dem sie sich dem spanischen Team CB Santander geschlagen geben musste. In derselben Saison gelang schließlich der langersehnte Aufstieg in die Handball-Bundesliga. Seit dem Aufstieg Ende der 1990er-Jahre hat sich die HSG Wetzlar in der Bundesliga etabliert. Die schlechteste Platzierung war ein 16. Platz in der Saison 2022/23, die beste ein 6. Platz in der Saison 2016/17. In der zweiten Bundesligasaison trat der Verein zunächst unter dem Namen HSG D/M Wetzlar an, bevor er im Frühjahr 2004 seinen heutigen Namen HSG Wetzlar annahm. Zahlreiche herausragende Spieler und Trainer haben den Verein geprägt. Velimir Petkovic etwa leitete die Geschicke der HSG sechs Jahre lang als Trainer. Unter den namhaften Spielern finden sich Persönlichkeiten wie der ehemalige Nationalspieler Markus Baur, der heutige Sportvorstand der MT Melsungen, Michael Allendorf, sowie die Müller-Zwillinge Philipp und Michael. Auch der kroatische Ausnahmespieler Ivano Balic trug das Trikot der HSG Wetzlar. Zudem gehörten die deutschen Europameister von 2016 – Andreas Wolff, Jannik Kohlbacher und Steffen Fäth – zur Zeit des Sensationserfolgs dem Verein an. Philipp Weber wurde darüber hinaus im Trikot der HSG Wetzlar in der Saison 2016/17 Torschützenkönig der stärksten Liga der Welt. In den bisherigen 30 direkten Duellen in der Handball-Bundesliga weist die HSG Wetzlar die bessere Bilanz auf: Die Mittelhessen entschieden 16 Partien für sich, während die TSV Hannover-Burgdorf elfmal als Sieger vom Feld gingen. Drei Begegnungen endeten unentschieden. Auch in den letzten sieben Aufeinandertreffen hatten die RECKEN Schwierigkeiten, sich durchzusetzen – lediglich zwei Siege konnten sie verbuchen, während eine Partie remis endete und vier Niederlagen hingenommen werden mussten. Im DHB-Pokal hingegen spricht die Statistik für die heutige Heimmannschaft: In den bisherigen zwei Pokalduellen gingen beide Siege an die Niedersachsen. STADT WETZLAR BLICKT AUF EINE LANGE HANDBALLTRADITION ZURÜCK
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