SAILAWAY | Ausgabe 1 - 2025

Zwischen Hamburg und Haiti waren wir nur indirekt unterwegs, obwohl der Begriff „Dänische Südsee“ auch schon eine fabulierende Vokabel für den Sailor ist. Zwischen übellaunigen Spuckattacken bei ruppiger Welle und traumhaften Segeltagen in bronzefarbenen Ostseewasser durfte ich mich schon als Crewmitglied und später auch als „Skipper“ auf diesem Wasser bewegen. Rein ins Hafenvergnügen Sonwik und auf die Bavaria Yacht Auszeit, die sich in der auch vom Eigner gesegelten Cruiser 33 Version darstellt. Maren, eine Profi-Seglerin aus Flensburg, hatte die Yacht empfohlen, und es war die richtige Entscheidung, trotz oder besser weil nur 1,50 m Tiefgang und Rollgroß. Beides passte bestens für diesen Törn. Aber was ist die tollste Yacht im schönsten Revier ohne eine tolle Crew an Bord und eine funktionierende See-Mannschaft dazu. Interessant wurde es für den Skipper, als meine Frau von Bord abmusterte und dafür meine Tochter Maya die verantwortungsvolle Aufgabe übernommen hatte, auch auf See ein beherztes Auge auf den segelnden Vater zu werfen. Devise ist, jetzt wird Veggie-Food auf den Salontisch gezaubert und wir genießen die Zeit zu zweit. Unsere Auszeit beginnt immer schon mit dem Ankommen. Was für eine herrliche Ruhe in Sonwik einzieht, wenn die nach 600 Autobahnkilometer gestressten Charter-Crews endlich im Pulk den Hafen verlassen und die Sonne mit den Krauses um die Wette bei einem spritzigen Gin Tonic im Cockpit strahlt. Wir bleiben, lernen die Yacht kennen und das Bötchen lernt seine Crew kennen. Frisch gestärkt mit Rührei satt, gecheckter Großwetterlage, Leinen los und ein neues Kapitel im Logbuch aufgeschlagen. Es bläst uns angenehm aus West die Flensburger Förde entlang, nachdem wir ein paar Segel-Manöver für hoffentlich nie eintretende Situation abgearbeitet hatten. Unser Ziel ist Horup Havn oder besser gesagt die dortige Bucht. Denn wie in vielen Jahren Segelei mit Freund H.C. erprobt, wird geankert. Herrlich! So schön kann keine Marina sein, die sich mit idyllischem Baden, Angeln und Sonnen in der Bucht messen kann. Noch ist Poloshirt und Sonnencreme angesagt, aber das Auge des Skippers schaut schon auf die nächsten Tage und da ist Schiet-Wetter angesagt. Man gut, dass der Bernd aus Steinhude uns mit verschiedenen Segelklamotten eingedeckt hat. Von bunt bis seemännisch dunkelblau alles dabei und besonders die Polos hatten es mir angetan, die keinen Vergleich scheuen müssen mit denen, die ein lachendes Krokodil auf der Brust tragen. Dass wir im selben Atemzug gleich unsere Firmenlogos vom Umweltdruckhaus und Logiline auf die Kleidung druckten, machte den Träger „gefühlt“ noch etwas welterfahrender bei den Hafenmanövern. WIRTSCHAFT, WETTER, WECHSELKLAMOTTEN. Ein Reisebericht von Olaf-Ulrich Krause Fotos © Olaf-Ulrich Krause 64

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