StaffelStab · Heft Nr. 1 · September 2025

lichen Jugend U18 hat er nicht nur dafür die Bundeskadernorm erfüllt, sondern auch für den Mehrkampf. Dabei ist die Frohnatur von der LG Emstal Dörpen erst vor wenigen Wochen 16 Jahre alt geworden. Die Kombination aus Weitsprung und Zehnkampf lässt sich leicht erklären: „Meine Mama war früher Weitspringerin und mein Vater konnte richtig gut werfen“, erzählt der Schüler ein paar Tage vor den Sommerferien. Zum kommenden Schuljahr wechselt Micah Schade auf das LOTTO Sportinternat des OSP Niedersachsen – unter anderem gemeinsam mit Newcomer-Zehnkämpfer Damian Leinhäuser. Es läuft. Einziger Wehmutstropfen: Für die Qualifikation für das diesjährige European Youth Olympic Festival hat es leider nicht gereicht. Beim „Tag der Überflieger“ in Essen hast du die Sieben-MeterMarke im Weitsprung endlich geknackt. Wie weit soll es denn diese Saison noch gehen? Die Qualifikationsweite für das EYOF habe ich ja leider nicht geschafft. Ich glaube aber, dass das mit dem 7,20m das Gleiche ist wie mit der Sieben-Meter-Marke. Wenn ich die 7,20m einmal übertreffe, dann kann ich sie immer springen. Das wäre also auf jeden Fall noch das Ziel für diese Saison. Ich freue mich über jede Steigerung meiner persönlichen Bestleistung. Die Gala in Wetzlar war deine letzte Chance, dich für das EYOF zu qualifizieren. Wie ging es dir, nachdem das dann leider nicht geklappt hat? Ich glaube so ein Rückschlag ist eine Erfahrung, die man machen muss und aus der ich viel lernen kann. Natürlich bin ich enttäuscht: Die Teilnahme am EYOF war mein großes Saisonziel. Ich freue mich aber auch sehr über meine konstanten SiebenMeter-Sprünge und bin umso motivierter, mich zu verbessern. Du kannst Weitsprung, aber auch Mehrkampf. Wirst du dich im Laufe der Saison auf eine der beiden Wettbewerbe konzentrieren? Wie sieht jetzt deine Saisonplanung aus? Bis zu den Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid konzentrieren wir uns im Training auf den Weitsprung. Die anderen Disziplinen werden aber nicht vernachlässigt, weil ich dann im August gerne an den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften teilnehmen möchte. Zwischen den beiden Meisterschaften stehen Wettkämpfe in den anderen Disziplinen auf dem Programm, damit ich auf den Zehnkampf auch gut vorbereitet bin. Im letzten halben Jahr war die Frage, ob ich mich auf den Weitsprung fokussiere, oft Thema. Ich habe mich aber gemeinsam mit meinen Trainern und Eltern dazu entschieden, weiterhin auch für den Mehrkampf zu trainieren. Den Ausgleich finde ich nämlich gar nicht schlecht und mir macht Zehnkampf sehr viel Spaß. Wer ist dein größtes Vorbild? Simon Ehammer ist auf jeden Fall mein sportliches Vorbild. Allein schon wegen der Kombi aus Zehnkampf und Weitsprung. Er wirkt sehr sympathisch und das, was er macht, ist geisteskrank. So eine Leistung möchte ich – grob – auch mal hinlegen (lacht). In den Osterferien warst du im NLV-Trainingslager in Monte Gordo. Woran habt ihr dort vor allem gearbeitet? Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund hätten die sieben Meter vielleicht sogar schon fallen können, aber ich habe meine Beine nicht nach vorne bekommen. mf. Micah Schade führt die aktuelle Deutsche Jahresbestenliste im Weitsprung der U18 an. Nach der verpassten Qualifikation für das EYOF und vor der Deutschen Meisterschaft in Wattenscheid erzählt der 16-Jährige von seinem Wechsel aufs Internat, seiner zweiten Familie bei der LG Emstal Dörpen und von Simon Ehammer. Im vergangenen Jahr in Koblenz wurde er Deutscher U16-Meister im Weitsprung, bei den Deutschen U20-Hallenmeisterschaften in Dortmund überraschte er mit Meisterschafts-Bronze und zuletzt versetzte er Leichtathletik-Deutschland in Essen und Wetzlar mit Sprüngen über die Sieben-Meter-Marke in Staunen: Nachwuchstalent Micah Schade ist in der Deutschen Spitze angekommen – und das nicht nur im Weitsprung. In seinem ersten Jahr in der männInterview: Micah Schade: „Mein Vorbild? Simon Ehammer!“ (Foto: Martin Haslbeck) NLV-StaffelStab September 2025 · 16

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