Olympische Spiele vor der Haustür: Drei Niedersachsen waren Teil des Team D auch zwei Kampfrichter*innen aus Niedersachsen: Claudia Nyhuis und Henrik Wagner – bei den Deutschen Meisterschaften waren sie noch Teil des Kampfgerichts Bahn – trafen sich diesen August in den Katakomben des Stade de France wieder. Während Nyhuis als Volunteer in der Mixed Zone unterstützte, war Henrik Wagner im Connectivity Service für die Presse eingesetzt. Dazu gehörte auch das Installieren der Technik im Stadion im Vorfeld der Veranstaltung, das Aushelfen in der Mixed Zone oder der technische Support bei der Abschlussveranstaltung. Der Duale Student, der mit seinen Einsätzen in Berlin, München, Budapest oder Rom Gefallen an der VolunteerTätigkeit gefunden hat, erzählt von seinen Erlebnissen und Erfahrungen, die er über vier Wochen hinweg in Paris machen durfte. Was ist für dich das Besondere am Job als Volunteer? Weshalb hast du dich dazu entschieden, in Paris zu unterstützen? Da ich selbst Sportler bin und weiß, dass Wettkämpfe nur mit Helfer*innen funktionieren, möchte ich dem Sport gerne etwas zurückgeben und unterstützen. Zudem ist man als Volunteer ganz nah dran am Geschehen. Man erweitert seinen Horizont und seine Skills, sammelt wertvolle Erfahrungen. Außerdem ist es schön, gleichgesinnte und sportbegeisterte Menschen aus aller Welt kennenzulernen: Es sind irgendwie immer dieselben Volunteers, die auf internationaler Ebene im Einsatz sind. So sieht man sich immer wieder – mittlerweile fühlt sich das an wie eine ganz große Sport-Familie. Die Olympischen Spiele sind in der Leichtathletik das wichtigste Event, deshalb wollte ich unbedingt Teil davon sein. Wie sah ein typischer OlympiaTag bei dir aus? Ich habe immer vier Tage am Stück gearbeitet und hatte dann zwei Tage frei. Von der Volunteer-WG, in der ich untergekommen bin, habe ich ca. 50min zum Stade de France gebraucht. Die Arbeit vor Ort hat sich immer unterschieden: Wenn Wettkampftag war, habe ich die Technik betreut und Technik-Support für die Kommentatoren und Journalisten geboten. An wettkampffreien Tagen ging es meist um Umbauarbeiten. Die Mittagspause habe ich dann gemeinsam mit anderen Volunteers in der Kantine verbracht. Nach meiner Schicht bin ich entweder nach Hause gefahren oder habe mir mit Volunteer-Kolleg*innen die Stadt angeschaut. Was war dein absolutes Highlight? Das ist schwierig zu sagen - es gab viele Highlights in der langen Zeit. Es war cool, die Eröffnungs- und Abschlussfeier live mitzuerleben. Auch ganz nah dran zu sein, wenn Athlet*innen z.B. in den Staffelwettbewerben große Emotionen versprühen und für solch eine tolle Stimmung im Stadion sorgten, war besonders. Am Abend der Abschlussfeier durfte ich mit in das Deutsche Haus kommen: Das sind Erinnerungen, die für immer bleiben werden. War das dein letzter VolunteerEinsatz? Oder gibt es schon neue Pläne? Natürlich müssen die finanzielle Lage und meine Urlaubstage solche Einsätze hergeben, aber ich bin mir sicher, dass ich mich weiterhin im Sport engagieren möchte. Geplant sind VolunteerEinsätze bei den FISU World University Games 2025 und der WM in Tokio. Mal schauen – vielleicht darf ich ja auch noch einmal bei Olympischen Spielen unterstützen. Für Brisbane 2032 wurde ich schon angefragt. mf. Imke Onnen springt zu Platz 14 der Welt und niedersächsische Volunteers berichten aus dem Stade de France „Zurück in Deutschland mit neuen tollen, unvergesslichen, lustigen und leider auch traurigen Erinnerungen an die Olympischen Spiele in Paris“, so fiel für Imke Onnen das Fazit ihrer zweiten Olympischen Spiele aus, das sie später via Instagram teilte. Die Hochspringerin von Hannover 96 hatte sich nach Verletzungsproblemen pünktlich zu Paris 2024 zurückgekämpft und durfte vom 26. Juli bis zum 11. April als Teil des Team Deutschland zum sportlichen Höhepunkt reisen. Nach ihrer Olympiateilnahme in Tokio sollte es in diesem Jahr der Einzug ins Hochsprungfinale werden. Den Traum erfüllen konnte sich die 30-Jährige dann aber leider nicht: Sie übersprang im Qualifikationswettbewerb 1,92m – einige Konkurrentinnen schafften es damit ins Finale, Onnen blieb aufgrund von mehr ungültigen Sprüngen Rang 14. Ebenfalls ins Olympische Dorf einziehen durften Fabian Dammermann von der LG Osnabrück und Deniz Almas vom VfL Wolfsburg. Sie kamen als Athleten des deutschen Staffelpools allerdings nicht zum Einsatz. Die Olympischen Spiele sind eine Großveranstaltung, die mit extremem Aufwand verbunden ist. Hinter den Athlet*innen, die sich auf der großen Weltbühne präsentieren dürfen, verstecken sich eine Vielzahl an helfenden Händen, die die Durchführung der Wettbewerbe erst ermöglichen. Vier dieser helfenden Hände boten Claudia Nyhuis und Henrik Wagner im Stade de France (Foto: privat) NLV-StaffelStab Dezember 2024 · 3
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