ZeltNews 01 - 2023

32 Foto: Vision Domes Geodätische Kuppeln für die Eventbranche Gut verkuppelt Eine geodätische Linie ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten auf gekrümmten Flächen. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht: Man stelle sich einfach eine Kuppel vor, die aus einzelnen Dreiecken zu einem runden Dach zusammengefügt wird. Oder auch zu einer ganzen Kugel – voilà! Ein solches Gebäude entstand zum ersten Mal vor knapp 100 Jahren in Jena: das Planetarium der Carl-Zeiss-Werke. Ab den 1940er-Jahren wurde diese Konstruktionsart weiterentwickelt und sorgte schließlich als Expo-Pavillon der USA auf der Weltausstellung in Montreal 1967 für Furore. Später sollen auch Hippies gern auf die Bauweise zum Wohnen zurückgegriffen haben. Tatsächlich bieten geodätische Kuppeln so einige Vorteile: Sie sind (wind-) stabil und gelten als erdbebensicher. Fenster lassen sich nach Belieben verteilen, und die Kugelform ermöglicht eine Sonnenbestrahlung während des gesamten Tages. Dass sich diese Bauweise auch vorzüglich für den Eventbereich eignet, liegt auf der Hand. Corona-Projekt: Kuppelbau Anbieter solcher Kuppeln ist beispielsweise das Mannheimer Startup „Vision Domes“. Während des CoronaLockdowns sah Eventmanager Philipp Jungk ein Video über Richard Buckminster Fuller, den Architekten des Montrealer Pavillons, und beschloss kurzerhand, eine solche Kuppel auf seiner Dachterrasse zu bauen. „Ich habe zwei Kumpels angerufen, dann haben wir losgelegt. Nach Abschluss des Projekts stand für uns fest, dass wir das professionell vorantreiben wollen“, erklärt er, und so kam es gemeinsam mit Jonas Krüger und Leo Schleith zur Gründung von „Vision Domes“. Von Anfang an stand für die drei Junggründer das Thema Nachhaltigkeit im Fokus. Anders als andere Anbieter, die Konstruktionen aus Aluminiumskeletten und sehr vielen Kunststoff-Elementen anbieten, setzt das Dreigespann ausschließlich auf nachhaltig produziertes Holz. „Nachhaltigkeit ist der Grundgedanke unserer Arbeit“, betont er. Dem tragen nicht nur die modulare Bauweise und die vielseitig einsetzbaren Strukturen der „Domes“ Rechnung. Die Preissteigerungen von Holz auf dem Weltmarkt haben die Kuppelprojekte zeitweilig ins Wanken gebracht. Das wiederum hätte bewirkt, sich verstärkt mit Recyclingholz auseinander zu setzen. „Für die Innenverkleidung unseres ersten Domes haben wir ganze 54 Paletten auseinander gebaut, aufbereitet und verbaut“, erklärt Jungk. Individuell konfigurierbar Die Mannheimer Domes kommen inzwischen im privaten Umfeld als Tiny-House-Dome, Gartenlaube, Gewächshaus oder Wintergarten zum Einsatz. Immer gefragter sind sie auch im Eventbereich – ob für Hochzeiten, Partys, Festivals, Messen oder Firmenveranstaltungen, den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt, da sich die Konstruktionen individuell konfigurieren lassen. Neben dem Kauf und Verleih bietet Vision Domes auch GruppenWorkshops rund um den Bau geodätischer Domes oder Workshops mit Upcyclingprodukten für Jugendliche an. Die die Warteliste ist lang, außerdem sind die Mannheimer Domes auch für Events wie das Hamburger Reeperbahnfestival oder die Bundesgartenschau gut gebucht. Veranstaltungsarchitektur aus Brandenburg Ein weiterer Anbieter dieser Kuppelbauten ist das Brandenburger Unternehmen Yakone um die beiden Gründer und Geschäftsführer Benno Zindel und Marco Hintze, die bei ihren Konstruktionen explizit von mobiler Veranstaltungsarchitektur sprechen. Zindel entwickelt als freiberuflicher Designer Produkte, Möbel und Zelte. Im Team von

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