BWI Ausgabe 01/2024

Pflanzen enthält und deren Anspruch es ist, durchgängig vom Frühjahr bis zum Herbst unterschiedlich und ohne Blühpause zu beeindrucken. Bewährt für ein harmonisches Gesamtbild haben sich verschiedene Pastelltöne. Ebenfalls von Vorteil ist die Verwendung von mehreren Exemplaren einer Pflanzenart nebeneinander. Beispielhafte Pflanzen sind:  ADR-Rosen als Kletter-, Strauch- und Beetrosen  Kletterpflanzen wie Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia), Blauregen (Wisteria sinensis) oder Waldrebe (Clematis)  Vogelnährgehölze wie Holunder (Sambucus), Weißdorn (Crataegus) oder Felsenbirne (Amelanchier)  Immergrüne wie Eiben – Taxus, Stechplame – Ilex crenata,  Stauden wie Frauenmantel (Alchemilla epipsila), Ziersalbei (Salvia nemorosa), Schafgarbe (Alchemilla millefolium), Pfingstrose (Paeonia), Akelei (Aquilegia vulgaris) Gestaltungselemente unterstreichen das Gesamtbild Um den verwunschenen und romantischen Stil des Cottage-Gartens aufzugreifen, empfiehlt sich der wohldosierte Einsatz verschiedener Gestaltungselemente, um den natürlichen Charakter zu unterstreichen. Dafür eignen sich beispielsweise Natursteinmauern, Einfriedungen aus Holz-, Staketen- oder Flechtzäune, Heckenelemente und der Einsatz von Dekorationselementen wie Sitzgelegenheiten, alte Gartengeräte, Blechgießkannen, Rankgitter, Rosenbögen, Holzzuber und vieles mehr, was den rustikalen Charme betont. Naturnah und artenreich Eine artenreiche und dichtgepflanzte Pflanzendecke dieser Art der Gartengestaltung schützt den Boden vor zu starken Bodenbearbeitungsmaßnahmen, Wind- und Regenerosionen. Zudem bewahrt sie ihn vor Austrocknung und Hitzeeinstrahlung und schafft somit eine optimale Voraussetzung für ein aktives und gesundes Bodenlebewesen. Wie in allen Bereichen des Gartens sollte man ausschließlich auf organische Düngemittel zurückgreifen, die das Bodenleben unterstützt und fördert. Die Schaffung von Rückzugsorten für die heimische Tierwelt ist möglich und ausdrücklich gewünscht. So bieten Trockenmauern, sinnhaft gestaltete Insektenhotels, gestapeltes Totholz, Benjeshecken, Vogelhäuser und kleinere Wasserstellen in Kombination mit abwechslungsreicher Bepflanzung viele Unterschlupf-, Brust- und Nistmöglichkeiten für Insekten und andere Tierarten. So dienen unglasierte, umgestülpte und mit Stroh gefüllte hängende Tontöpfe oder auf Staketenzäunen als Unterschlupf für nützliche Ohrenkneifer, welche zur natürlichen Blattlaus- und Milbenregulation beitragen. Cottage Garten trotz(t) Klimawandel Die Natürlichkeit dieses Gartenstils ist es, welche den Garten als pflegeleicht und, bei angepasster Bepflanzung, klimaresilient auszeichnet. Er muss nicht akkurat getrimmt, gepflegt oder gestutzt werden, sondern lebt von seinem natürlichen Erscheinungsbild. Durch die dichte Bepflanzung entfallen aufwändige Jätarbeiten; zudem siedeln sich natürliche Gegenspieler von Schädlingen wie Blattläusen, Wicklern oder Milben schneller und nachhaltiger an. Durch das Belassen aufwändiger Staudenrückschnitten und Herbstlaub in den Beeten entfällt ein Winterschutz. Ein weiterer und nicht zu unterschätzender Pluspunkt ist die Verbesserung des sogenannten Mikroklimas in diesem Gartenbereich. Durch den Einsatz von vielfältigen Bepflanzungen, Begrünungen an Rankgittern oder Fassaden sowie dem Schattenwurf durch Bestandsbäume oder Heckenpflanzungen entsteht in heißen Sommermonaten ein Abkühlungseffekt und eine angenehme Temperatur, um auf Sitzgelegenheiten die Schönheit und Vielfalt dieses Gartens – vielleicht bei einer Tasse englischem Tee – zu genießen. Angela Maria Rudolf VWE-Landesgartenfachberaterin INFORMATIONEN Verband Wohneigentum Niedersachsen e.V. (VWE) Königstr. 22, 30175 Hannover Tel. 0511 / 88 20 70 kontakt@meinVWE.de www.meinVWE.de Bewährt für ein harmonisches Gesamtbild haben sich verschiedene Pastelltöne. Ebenfalls von Vorteil ist die Verwendung von mehreren Exemplaren einer Pflanzenart nebeneinander. März 2024 39

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