BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 2_2023

Viele Eigenheimbesitzer:innen sind im Laufe der Jahre der Legende der pflegeleichten Steinwüste aufgesessen und haben insbesondere ihre Vorgärten mit Unkrautvliesen, Folien und zentimeterdicken Kiespackungen ausgestattet. Die Ernüchterung folgt meist einige Jahre später: Weißer Kies, der plötzlich grün ist, erdrückende Hitze im Sommer und kaum Abkühlung in der Nacht, zugeflogener Wildkrautsamen und die Reinigung der Steine verursachen mehr Probleme als es eigentlich zu lösen galt. Denn versiegelte Böden stehen als wichtiger Lebensraum für die Aufrechterhaltung der heimischen Artenvielfalt nicht mehr zur Verfügung und können bei auftretenden Starkregenereignissen das anfallende Wasser nicht an Ort und Stelle versickern lassen. Dies wiederum hat Auswirkungen auf die Grundwasserstände. Also weg vom Schotter – hin zum Garten! Der Garten – pflegeleicht, artenreich, ästhetisch Die von der niedersächsischen Bauordnung geforderte Grünfläche in unseren Gärten wird pflegeleicht, wenn sie standort- und größenangepasste Pflanzungen enthält, welche sich harmonisch und artenreich in das Gesamtbild einfügen, um dem ewigen Dreikampf aus Jäten, Gießen und Zurückschneiden zu entfliehen. Am Anfang der Umgestaltung steht die Beräumung der Fläche von Kiesen und Vliesen und eine eingehende Betrachtung des Standorts nach den Kriterien der Bodenbeschaffenheit, der Lichtverhältnisse, der Wettereinflüsse, des Nährstoffgehaltes und der Wasserversorgung. Bei der Ermittlung des Nährstoffgehaltes und der Bodenbeschaffenheit kann eine Bodenanalyse helfen, welFotos: VWE che Empfehlungen zur Düngung gleich mitliefert. Nach der Bodenauflockerung und dem Einbringen von Kompost oder Bodenaktivator folgt die Bepflanzung. Pflanzen für jeden Standort – die Mischung macht‘s Vollschatten, Schlagschatten oder Südseite – für jeden Standort im Garten gibt es eine an die Gegebenheiten angepasste Staude. Für heiße, trockene Standorte eignen sich beispielsweise Federborstengras (Stipa tenuissima), Lavendel (Lavandula angustifolia‚ Dwarf Blue‘) und Oregano (Origanum vulgare ‚Compactum‘). Für einen Schlagschatten am Haus sind Kleiner Frauenmantel (Alchemilla epipsila), Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) sowie der Kaukasus Storchschnabel (Geranium renardii ‚Philippe Vapelle‘) geeignet. Wichtig bei der Pflanzung ist Gartenberatung vom Verband Wohneigentum e.V. Steinwüsten ade! Gärten werden pflegeleicht mit standort- und größenangepassten Pflanzen. es, nicht zu kleinteilig zu pflanzen. Die Anordnung in Gruppen schafft eine wesentliche stärkere Fernwirkung. Für Gartenneulinge empfehlen sich Staudenmischungen, welche nach Pflanzplan ausgelegt und eingepflanzt werden. Bei Gehölzen ist es ratsam, sich über den zu erwartenden Höhen- und Breitenzuwachs zu informieren, um permanente Rückschnittmaßnahmen zu verhindern. Angela Maria Rudolf VWE-Landesgartenfachberaterin INFORMATIONEN Verband Wohneigentum Niedersachsen e.V. (VWE) Königstr. 22, 30175 Hannover, Tel. 0511 / 88 20 70 kontakt@meinVWE.de www.meinVWE.de 24 Outdoor & Garten

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