BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 4_2022

32 Outdoor & Garten Neben einem gesunden Boden und der sinnvollen, effektiven Weiternutzung von Regenwasser ist es genauso wichtig, dass Kleinklima im Garten zu verbessern, um gerade in den Sommermonaten ein kühleresUmfeld zu schaffen. Das gelingt zum einen durch eine üppige Bepflanzung des gesamten Gartens. Wichtig hierbei sind zum einen verschiedene Laubbäume; als Windfang sollten Hecken und Pflanzstreifen aus heimischen Gehölzen angelegt werden. Die Bäume undHecken habenwichtige Funktionen bei der Verbesserung des Kleinklimas, in dem sie CO2 aus der Luft binden, Sauerstoff produzierenund als effektive Feinstaubfilter agieren. Zusätzlich dienen Hecken an der Grundstücksgrenze alsWindfänger. Auf dieseWeise vermindern sie die Verdunstung im Garten ebensowiedenAbtrag vonBodendurch Wind, die sogenannte Erosion. Schottergärten heizen Mikroklima auf Wer einen kleinen Garten hat, kann zu Fassaden- und Dachbegrünungen greifen oder Laubengänge bzw. Pergolas errichten, um mehr Pflanzen zu integrieren. Eine weitere Möglichkeit ist die Schaffung von Wasserstellen in Form von Gräben, Senken oder Teichen. Wer zusätzlich die Artenvielfalt fördern möchte und die passsenden Rahmenbedingungen hat, kann ein Feuchtbiotop im Garten integrieren. Was auf keinen Fall hilft, sind Schotterflächen – diese heizen das Mikroklima imSommer, gerade imStadtbereich, unnötig auf und sind zusätzlich sehr schwer zu pflegen. Die Pflanzen im klimaangepassten Garten Esmag logisch erscheinen, auf Pflanzen aus wärmeren und südlicheren RegioGartenberatung vom Verband Wohneigentum e.V. Klimaangepasstes Gärtnern (II) nen in Europa als Alternative zurückzugreifen. Tatsächlich stimmt es: Manche Pflanzenwie zumBeispiel Lavendel und das Argentinische Eisenkraut sind klare Gewinner. Doch durch die Veränderung der Niederschlagsverteilung in dieWintermonate ist es nicht zielführend, nur auf wärmeliebende Arten zu setzen. Stattdessen ist es wichtig, die heimischen Gehölze und Stauden durch angepasstes Gießverhalten besser an die Trockenheit zu gewöhnen. Das wird erreicht, in dem alle paar Tage durchdringend anstatt täglich gewässert wird. Somit werden die Wurzeln angeregt, in tiefere und feuchtere Bodenschichten zu wachsen. Verlegen Sie das Gießen in die Morgenstunden, um zum einen starker Verdunstung entgegenzuwirken und zumanderen Schneckenbefall und Pilzkrankheiten entgegenzuwirken! Auf gute Beratung setzen Beim Pflanzenkauf sollte man sich unbedingt beraten lassen, welche Pflanzen für die unterschiedlichen Standorte im Garten am besten geeignet sind. Achten Sie darauf, dass es sich um hochwertiges, gesundes und resistentes Pflanzenmaterial handelt. Die besten Erfolge werden durch die Verwendung von s tandor tangepass ten Pflanzen in einer vielfältigen Auswahl aus Bäumen, Sträuchern, Stauden sowie ein- und zweijährigen Wildblumen erzielt. Das schafft nicht nur für Sie eine großartige Atmosphäre in Ihrem Garten, sondern fördert und erhält ganz nebenbei unsere wichtige heimische Artenvielfalt. Angela Maria Rudolf VWE-Landesgartenfachberaterin INFORMATIONEN Verband Wohneigentum Niedersachsen e.V. (VWE) Königstr. 22 30175 Hannover Tel. 0511 / 88 20 70 kontakt@meinVWE.de www.meinVWE.de Foto: Angela Maria Rudolf Eine dicke Mulchschicht und bodendeckende Pflanzen helfen dabei, den Boden feucht zu halten.

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