BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 4_2023

C M Y CM MY CY CMY K 18 Energiesparen INFORMATIONEN Energie-Beratungs-Zentrum Hildesheim GmbH Osterstraße 12a, 31134 Hildesheim Tel. 05121 281910 Info@ebz-hildesheim.de www.ebz-hildesheim.de Das Energie-Beratungs-Zentrum Hildesheim rät (H)eißkalt bauen und sanieren Dämmstoff Gängige Wärmeleitfähigkeitsstufe (WLS) Spezifische Wärmekapazität in J / (kg K) Hanfdämmung 040 – 045 2300 Holzfaserdämmplatten 036 – 055 2100 Zelluloseflocken 038 – 045 2000 Polystyrol-Hartschaum 032 – 040 1450 Polyurethan-Hartschaum 023 - 029 Mineralwolle 030 – 045 900 Der Wohnkomfort in den eigenen vier Wänden hängt unter anderem von der Wohlfühltemperatur in den Räumen ab. Im Winter soll es nicht zu kalt, im Sommer aber auch nicht zu warm sein. Die richtigen baulichen Maßnahmen sind ein wichtiger Punkt in der Planung eines Neubaus oder der Bestandsanierung und zum Beispiel dem Ausbau von Dachgeschossen zu Wohnraum. Aber auch das Nutzerverhalten kann maßgeblich zum gewünschten Klima im Haus beitragen. Planung In der Planung sind die Themen Luftdichtheit, Verschattung und Materialwahl zu beachten. Eine luftdichte Gebäudehülle, die im Winter keine ungewollten Wärmeverluste durch undichte Anschlussfugen wie zum Beispiel zwischen Fenster und Außenwand aufweist, lässt im Sommer über diese Öffnungen auch keine Wärme ins Gebäude. Fenster mit einer guten Wärmeschutzverglasung geben im Winter wenig Wärme nach außen ab und unterstützen die Heizung durch die Sonneneinstrahlung (solare Gewinne). Im Sommer können diese solaren Gewinne aber auch zu einer Überhitzung des Raumes führen. Dann ist eine gute Verschattung gefragt. Diese lässt sich zum Beispiel über größere Dachüberstände, Markisen, Rollläden oder innenliegende Elemente erreichen. Die Energiedurchlässigkeit der Fenster und die Verschattung sind elementar in der Planung zu berücksichtigen. Bei der Materialwahl des Dämmstoffes stehen zwei Ziele im Fokus: Zum einen sollen die Wärmeverluste im Winter möglichst gering sein. Dämmmaterialien sind zu dieser Bewertung in sogenannte Wärmeleitfähigkeitsstufen (WLS) eingeteilt. Je geringer die WLS, desto besser dämmt das Material im Winter. Zum anderen soll das Material auch im Sommer vor Überhitzung schützen. Die WLS sagt dazu nichts aus, hierzu ist die spezifische Wärmekapazität respektive die Speicherfähigkeit relevant. Je größer diese Speicherfähigkeit ist, desto besser ist der sommerliche Hitzeschutz. Naturdämmstoffe können hier viel bewirken. Allerdings sind diese Materialen in der WLS meist weniger effektiv, sodass größere Dämmstärken zur Kompensation erforderlich sind. Nutzerverhalten Wenn alle genannten Punkte in der Planung gut berücksichtigt wurden, ist das Verhalten der Nutzer:innen aber ebenso wichtig. Die Hitze sollte gar nicht erst ins Gebäude gelangen, da gut gedämmte Gebäude diese auch nicht so schnell wieder nach außen abgeben. Das setzt voraus, dass tagsüber die Fenster und Türen geschlossen bleiben und Verschattungselemente genutzt werden. Erst zum Abend oder in der Nacht sollte man durch Fensterlüftung bzw. eine Lüftungsanlage die dann kühlere Außenluft zur Abkühlung im Inneren nutzen. Ute Neumann-Hollatz Eine Dämmung wirkt zweifach: gegen Wärmeverluste im Winter und gegen Überhitzung im Sommer. Foto: Krüger

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