BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 4_2023

38 Rubrikenname Outdoor & Garten Wer ein altes Haus kauft oder erbt, hat viel zu tun. Ist das Haus nach einiger Zeit schließlich wunschgerecht umgebaut und ausstaffiert, wird dem anfänglich oft vernachlässigten Garten mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Welche Elemente des alten Gartens sollen übernommen werden? Ist es einfacher, alles zu roden, um von Grund auf neu zu gestalten? Wie entsteht mein Wunschgarten? Hier nun einige praktische Tipps zum Wiederbeleben gewachsener Gärten: Aller Anfang ist schwer Am Anfang aller Umbau- und Umgestaltungsmaßnahmen steht eine umfassende Bestandsanalyse als Basis eines jeden Entwurfs. Dabei werden alle vorhandenen baulichen und pflanzlichen Elemente maßstabsgerecht in einen Grundrissplan eingezeichnet. Hierfür ist am besten ein Maßstab von 1:50 oder 1:100 geeignet. Große Sträucher, alte Bäume und andere zu rettende Pflanzen, wie zum Beispiel Rosen oder Stauden, werden ebenso erfasst. Besonders wichtig ist es, den Erhalt von altem Baumbestand im eigenen Garten zu fördern. Diese sorgen nicht nur für ein angenehmes Mikroklima und spenden an heißen Sommertagen wohltuenden Schatten, sondern sind ein wichtiger Lebensraum für viele verschiedene Vogel- und Insektenarten und somit ein wichtiger Betrag zur Förderung der heimischen Biodiversität. Ein einmal gefällter Baum ist kaum zu ersetzen. Der nächste Schritt Ist die Bestandsanalyse abgeschlossen, geht es nun an die gedankliche Gestaltung des zukünftigen Traumgartens. Dabei holen Sie sich am besten Inspirationen aus Büchern, Zeitschriften oder im Internet, um Ihren eigenen Stil herauszufinden und Ihre Wunschvorstellungen so genau wie möglich abzubilden. Nehmen Sie dafür den Plan der Bestandanalyse, kopieren Sie diesen mehrmals und zeichnen Sie auf den zu erhaltenden Grundstock Ihre verschiedenen Ideen ein. Anders als bei komplett neu zu planenden Gärten können Gartenberatung vom Verband Wohneigentum e.V. Einem alten Garten neues Leben schenken beim Zusammenfügen von altem Gartenflair mit neuen Ideen einmalige und kreative Gartenräume entstehen. Auf diese Weise wird der Garten auf die neuen Bewohner:innen angepasst, verliert aber dabei seine prägende Vergangenheit und seine Atmosphäre nicht. Die Umsetzung Ist der Bestandsplan mit eigenen Wünschen ergänzt, kann daraus, ebenfalls im Maßstab 1:100 oder 1:50, ein Entwurfsplan gezeichnet werden, welcher als Umsetzungsleitfaden gilt und die genaue Wegeführung, Terrassen, Stellplätze und neu anzulegenden Pflanzflächen enthält. Bäume, die dem Garten erhalten bleiben, werden bei durchzuführenden Erdbewegungen mit einem Stammschutz versehen und dürfen im Stammbereich nicht mit Erde angeschüttet werden, da viele Baumarten mit Vitalitätseinbußen auf jeglichen Bodenauftrag reagieren. Erhalten bereits vorhandene Sträucher oder Rosen einen neuen Platz im umstrukturierten Garten, empfehlen sich stärkere Rückschnittmaßnahmen, um den Verlust an Wurzelmasse auszugleichen. Um das Anwachsen der Sträucher und Stauden zu fördern, bietet sich die Untermischung von Bodenaktivator sowie die Umpflanzung im Frühherbst an. Angela Maria Rudolf, VWE-Landesgartenfachberaterin Am Anfang aller Umgestaltungsmaßnahmen sollte eine umfassende Bestandsanalyse stehen. Foto: K. Riemer / Pixabay INFORMATIONEN Verband Wohneigentum Niedersachsen e.V. (VWE) Königstr. 22, 30175 Hannover, Tel. 0511 / 88 20 70 kontakt@meinVWE.de www.meinVWE.de

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