BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 5_2022

20 Energiesparen Steigende Energiepreise und eine drohende Gasmangellage verunsichern zurzeit viele Menschen: Was soll ich tun, wenn das Gas ausbleibt? Wie kann ich mich vorbereiten? Kann ich meinen alten Kaminofen wieder anschließen? Fast täglich beantworten Schornsteinfeger:innen Fragen wie diese, wenn sie bei ihren Kund:innen Heizungenmessen oder Schornsteine kehren. Häufig geht es dabei um ältere Holzöfen, die noch vorhanden, aber stillgelegt oder inaktiv sind. Eine Aktivierung dieser „Notfeuerstätten“ ist jedoch nicht ohne weiteres möglich, da beim erneuten Anschluss bestimmte Emissionsgrenzwerte und baurechtliche Vorgaben eingehalten werdenmüssen. Es gibt Ausnahmen: In Bayern und in Sachsen haben sich die Landesregierungen aufgrund der besonderen Situation für einen pragmatischen Umgang mit Holzfeuerungen entschieden. Befristet und in bestimmten Situationen können stillgelegte private Holzheizungen und -öfen über Allgemeinverfügungen wieder genutzt werden. Aktuel le Aufklärungskampagne von Schornsteinfegerhandwerk und Feuerwehr Sicher Heizen im Winter Bloß nicht: Notfeuerstätte selber anschließen Reaktivierbare Feuerstätten wie diese müssen nun überprüf t und erneut fachgerecht angeschlossen werden, damit die Betriebs- und Brandsicherheit gewährleistet werden kann. In Gesprächen mit betroffenen Kund:innen und in den Medien weist das Schornsteinfegerhandwerk immer wieder darauf hin, dass Kamin-, Kachelöfen, Kochherde oder Heizeinsätze unter keinen Umständen in Eigenregie und ohne vorherige Prüfung der bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger:innen angeschlossen werden sollten. Entscheidend sind die Gegebenheiten vor Ort: Ist der Querschnitt des Schornsteins frei? Sind die Anschlüsse fachgerecht? Gibt es bauliche Änderungen bzw. neue Dunstabzugsanlagen? Besteht Brandgefahr amAufstellort, etwa durch neue Boden-, Wandbeläge oder Mobiliar? Sind technische Mängel wie defekte Dichtungen erkennbar? „Alle diese Faktoren sind sicherheitsrelevant und können schlimmstenfalls zu Bränden oder Kohlenmonoxid-Unfällen führen“, sagt Andreas Walburg vomBundesverband des Schornsteinfegerhandwerks. Jetzt wird’s brenzlig: Feuerschale statt Kaminofen Als Herausforderung für Verbraucher:innen erweist sich auch die angespannte Situation imBrennstoffhandel. Seit einiger Zeit schon ist Brennholz kaum verfügbar, die Liste der Vorbestellungen entsprechend lang. Wer die Möglichkeit hat, legt Vorräte an und sieht sich bereits nach Alternativen bzw. nach mobilen Heizgeräten um. Sind diese nicht verfügbar, kann es im Winter dazu kommen, dass VerbrauFoto: Nikolai Alber / Pixabay Foto: Matthias Böckel / Pixabay

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