BWI Ausgabe Nr. 6 | Dezember 2023 | Januar 2024

28 Energiesparen Vorteile 1 D ie Geschwindigkeit des Sanierens steigt durch digitales Erfassen der Gebäude und das Vorfertigen der Bauteile. 2 M ehr Wertschöpfung je Fachkraft: Modulare Bauteile minimieren den handwerklichen Aufwand. 3 K ürzere Bauzeiten entlasten die Mieter:innen. 4 I m Jahresmittel können seriell sanierte Häuser ihre benötigte Energie selbst produzieren. Das heißt: Die Energiekosten sind über Jahre gut kalkulierbar. 5 H ohe Sanierungsstandards senken Verbräuche, bieten verlässliche Warmmieten und befreien Vermieter:innen von anteiligen CO2-Kosten. 6 S anierte Gebäude entlasten Kommunen von steigenden Energiekosten bei Leistungsempfänger:innen. 7 K ommunale Wärmeplanung wird in Sanierten Quartieren erleichtert. 8 H oher PV-Stromertrag entlastet die Stromnetze. Lokale Produzenten gesucht Die Förderkulisse ist allerdings gut: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert die Serielle Sanierung mit der Bundesförderung für Effiziente Gebäude (BEG) mit bis zu 45 Prozent der Kosten. Auch die „Bundesförderung Serielles Sanieren“ des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet finanzielle Anreize für die serielle Sanierung. So könnte es gelingen, dass das Sanieren doch noch in die flächenmäßige Umsetzung kommt. Was allerdings noch fehlt, sind die Produzenten für die serielle Vorfertigung. Dafür braucht es große Zimmereien mit entsprechenden Fassadenfertigungskapazitäten. Man habe bereits Kontakte zum Holzfertigbau aufgenommen, um die Unternehmen als Dienstleister zu gewinnen. rk KOSTENSTEIGERUNGEN BAUWIRTSCHAFT  2022 ging die Bruttowertschöpfung im Baugewerbe um 2,3 % zurück.  Seit Anfang 2020 sind die Bauzinsen in Deutschland von 0,46 % auf 3 % gestiegen.  Die Kosten für Wärmedämm-Verbundsysteme in Niedersachsen haben sich seit 2015 fast verdoppelt.  Für Tischlerarbeiten sind die Kosten vom Basiswert 100 im Jahr 2015 auf 183 angestiegen,  für Arbeiten an Heizungsanlagen von 100 auf 180.  72 % der Bauunternehmen nennen den Fachkräftemangel als Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung (Vergleich 2010: 21 %). HOHE ENERGIEKOSTEN UND CO² - UMLAGE BELASTEN MIETER:INNEN UND VERMIETER:INNEN  Ab einem CO ² -Ausstoß von 37 kg / m² / Jahr müssen Vermietende 50 Prozent des CO ² -Preises tragen.  Bei einem CO ² -Ausstoß von über 52 CO ² kg / m² / Jahr sind es 90 Prozent des CO ² -Preises.  Liegt der CO ² -Ausstoß unter 12 kg CO ² / m² / Jahr, trägt der Mietende die verbleibenden CO ² -Kosten allein. HANNOVER IST BUNDESWEIT ZWEITE CLUSTERREGION Als offizielle Regionalpartner werden die Klimaschutzagentur Region Hannover, die Wirtschaftsförderung hannoverimpuls, target sowie proKlima das serielle Sanieren in der niedersächsischen Landeshauptstadt und den 21 angrenzenden Kommunen im Auftrag der dena gemeinsam vorantreiben. Nach Nordrhein-Westfalen ist Hannover die zweite Clusterregion für serielles Sanieren. Mit dem Ausbau regionaler Partnerschaften soll das neuartige Sanierungskonzept von erfahrenen und gut vernetzten lokalen Akteuren in den Bundesländern etabliert werden. Wohnungs- und Bauunternehmen sowie weitere Stakeholder haben so kompetente Ansprechpartner:innen, die sie unter Berücksichtigung der regionalen Rahmenbedingungen gezielt zu allen Fragestellungen rund um das serielle Sanieren beraten und Pilotprojekte von der Planung bis zur Umsetzung vor Ort begleiten. Bild links: Matthias Wohlfahrt (proKlima), Tobias Timm (Target), Anja Flötenmeyer-Woltmann (Klimaschutzagentur Region Hannover), Doris Petersen (hannoverimpuls) und Uwe Bigalke (Dena) präsentierten das Konzept Anfang November im Aufhof. Foto: Redaktion

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