BWI Ausgabe Nr. 6 | Dezember 2023 | Januar 2024

46 Outdoor & Garten GARTENBERATUNG VOM VERBAND WOHNEIGENTUM E.V. Vogelschutz vor der Haustür Weißstorch, Singdrossel, Nachtigall und Hausrotschwanz sind einige Vertreter unserer heimischen Vogelarten, die vor dem Einbruch der kalten Jahreszeit in wärmere Gebiete Südeuropas oder Afrikas ziehen. Viele Vögel überwintern jedoch in unseren Breitengraden und sind immer mehr auf die Unterstützung von Garten-, Balkon- und Terrassenbesitzern angewiesen, um die teils unwirtlichen Bedingungen im Winter unbeschadet zu überstehen. Dabei zählt nicht nur die winterliche Fütterung, sondern ebenso die Gestaltung eines artenreichen und naturnahen Gartens als dauerhafter Rückzugort für die gefiederten Gartenbewohner. Naturnah = Vogelfreundlich Aufgeräumte Beete, perfekt getrimmter Rasen, kein Laubblatt weit und breit und das vollständige Fehlen einer artenreichen und heimischen Vegetation sind einige Gründe für den Rückgang der Vogelpopulationen der letzten Jahre in unseren Gärten. Um Vögel anzulocken und passende Lebensbedingungen für einen dauerhaften Aufenthalt zu schaffen, ist das Gärtnern nach naturnahen Prinzipien sehr zu empfehlen. Dabei wird etwa vollständig auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet und besonderes Augenmerk auf eine vielfältige Bepflanzung gelegt, welche strukturreiche Gärten schafft. In blüten- und fruchtreichen Wildgehölzsträuchern aus Schneeball, Feuerdorn, Holunder oder in Sichtschutzhecken aus Weißdorn, Hainbuche und Liguster finden Vögel Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten. Herbstlaub in den Beeten zu belassen oder einen Laubhaufen in einer ruhigen Ecke des Garten anzuhäufeln, sorgt für Scharrmöglichkeiten nach Insekten an frost- bzw. schneefreien Tagen im Winter. Ebenso bieten stehengelassene Stängel von Stauden ein reichhaltiges Angebot an Samen oder an darin überwinternden Insekten, welche den Vögeln als proteinreiche Nahrungsquelle dienen. Winterfütterung an Futterstellen Wer nicht über große, strukturreiche Gärten verfügt, der kann Rotkehlchen, Blaumeise, Amsel oder Zaunkönig mit einer Winterfütterung unterstützen. Am besten eignen sich mehrere kleinere Futterstellen, die frei aufgestellt werden und genügend Schutz gegen heranschleichende Katzen bieten. Dafür ist ein Abstand von rund drei bis vier Metern zu Gebüschen oder Bäumen ratsam. Am besten eignen sich nach oben geschlossene Häuschen und Säulen, um das Futter vor Nässe zu schützen. Heruntergefallenes Futter sollte entweder durch Auffangteller zurückgehalten oder regelmäßig vom Boden aufgelesen werden, um einem Mäuse- und Rattenbefall vorzubeugen. Für die Fütterung eignen sich unter anderem Sonnenblumenkerne, Fettfutter, hochwertige Wildvogelmischungen oder Meisenknödel. Letztere werden am besten ohne Plastiknetz eingekauft und in dafür vorgesehene Knödelhalterungen gelegt. Nistkästen als Winterquartier Obwohl Nistkästen vor allem als Bruthilfen im Frühjahr eingesetzt werden, bieten sie in besonders kalten Winternächten Meisen, Zaunkönigen und Spatzen einen Rückzugsort und gleichen somit die im natürlichen Lebensraum fehlenden Höhlen und Nischen aus. Angela Maria Rudolf VWE-Landesgartenfachberaterin INFORMATIONEN Verband Wohneigentum Niedersachsen e.V. (VWE) Königstr. 22, 30175 Hannover Tel. 0511 / 88 20 70 kontakt@meinVWE.de www.meinVWE.de Foto: AdobeStock Für die Fütterung im Winter eignen sich nach oben geschlossene Häuschen und Säulen, um das Futter vor Nässe zu schützen.

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