Birdie | Ausgabe 3 April 2023

die reproduzierbar ist. Das kann bedeuten, schlechte Ergebnisse, dann kürzere Schläge. Leistungssportler wissen, das. Wir absolvieren, zum Beispiel beim Golf, viele tausend Schläge und Wiederholungen, bis eine Automation eintritt. Das ist dann reproduzierbar. Man muss mit sich selbst ins Gericht gehen. Wir sind bereit, den Leidensweg zu gehen. Aber nur so geht es vorwärts. Sonst streut man sich nur Sand in die Augen. Wie hast du mit dem Golf begonnen. Michael: Ich habe einen Schnupperkurs gemacht. So beginnen die meisten. Die Lern- und Erfolgskurve ist zu Beginn ja sensationell hoch. Ein Freund hat mir dann geraten, mir von Beginn an einen Trainer zu nehmen. Man muss es gleich richtig machen. Falsch erlerntes bekommt man dann so schlecht wieder raus. Denn Fehler, die sich eingeschliffen haben, sind später viel schwerer wieder zu eliminieren. Auch das kenne ich vom Basketball. Ein Trainer nervt natürlich auch manchmal. Es ist aber definitiv der bessere und leichtere Weg, auf den Trainer zu hören, denn der kann es richtig und er zeigt es seinem Schüler. Ich kann Dir nur beipflichten. Ich habe das auch erfahren. Zu Anfang habe ich mir dann auch YouTube-Videos angeschaut. Ich habe es danach versucht und mir einen schönen Golf-Tennisarm zugelegt. Ich musste zum Orthopäden und konnte erstmal kein Golf spielen. Das, was Du sagst, kann ich voll unterschreiben. Michael: Ich habe da ein schönes Beispiel. Wenn Dich jemand verklagt, würde man dann erstmal versuchen, sich vor Gericht selbst zu verteidigen ohne Anwalt? Wohl kaum, weil man weiß, dass man so viel falsch machen kann – und das kann sehr teuer werden. Man ist da einfach ein Laie. Also nimmt sich gleich einen Anwalt. Und so ist es auch beim Golf. Der Trainer zeigt einem von Anfang an, wie man es richtig machen muss. Das war ein wichtiger Tipp für unsere Leser. Nehmt Euch gleich einen Trainer. Das kostet Geld, ist aber viel günstiger als die vielen Stunden mit dem Trainer, um die falschen Dinge wieder zu korrigieren. Michael: Man kann auch in einer Klein-Gruppe trainieren. Bei einem Einzeltraining muss man ja auch erst einmal lernen, die Masse an Informationen zu verarbeiten, die da rund 30 bis 60 Minuten auf einen reinprasseln. In einer Gruppe hat man vielleicht nur zwanzig Minuten für sich. Aber das kann man sich vielleicht besser merken. Man muss es erst für sich umsetzen können. Im Golfsport wird viel Networking betrieben. Würdest Du sagen, Golf ist für dich 50 Prozent Spaß aber auch 50 Prozent Netzwerkarbeit, um sich persönlich weiterzuentwickeln und auch beruflich Golfen vor mediterraner Kulisse und blauem Mittelmeer. INTERVIEW | MICHAEL BÜHREN 62 www.birdie-magazin.de Birdie 01|2023

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