BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 1_2023

Februar/März 2023 19 ließe sich ein Tausch der verschiedenen Nutzergruppen – ältereMenschen und alleinstehende Personen im Einfamilienhaus tauschen mit größeren Haushalten – besser erreichen. Die Region Hannover hat das Potenzial dieses Modells erkannt. Die politischen Fraktionen haben einen entsprechenden Antrag gestellt. Damit sollen Möglichkeiten und Lösungsvorschläge für eine solcheWohnungstauschbörse erarbeitet werden. Frau Karasch, wie sollte in der Region generell künftig gebaut werden? Die zukünftige Siedlungspolitik in der RegionHannover wird sich noch stärker als bisher am 30-Hektar-Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie ausrichten. Dafür soll vorrangig die Innenentwicklung gestärkt werden, indem Baulücken geschlossen und „alte“, brachgefallene Flächen wieder einer Nutzung zugeführt werden. Daneben möchten wir in der Region Hannover höhere Dichten, etwa durch Nachverdichtung oder Aufstockung, erreichen. Der Fokus der WohnBauInitiative liegt verstärkt auf Mehrfamilienhäusern, um damit das Flächensparziel besser einhalten zu können und um die Infrastruktur-Folgekosten besser abzufedern. Viele Kommunen der Region Hannover haben sich dazu entschieden, erst bei einer gründlichen Infrastrukturfolgekostenabschätzung Bebauungspläne aufzustellen, umwirtschaftlich zu haushalten. Wichtig ist es aber auch, nachhaltig und bezahlbar zu bauen. Ist damit das Ende des Einfamilienhauses damit besiegelt? Im Fokus steht, den Flächenverbrauch zu reduzieren und die vorhandenen Flächen nachhaltig und intensiv zu nutzen. Da kommt dem Mehrfamilienhausbau die wichtigste Funktion zu. Dennoch ist das Einfamilienhaus auch weiterhin der Lebenstraum vieler Menschen, der seine Berechtigung hat und ein fester Bestandteil des Wohnungsmarkts bleiben wird. Es kommt halt auf eine gesunde Mischung an. Die aktuellen Baukosten, Baunebenkosten und vor allemdie Finanzierungsseite wirken Die WohnBauInitiative der Region Hannover Im Mai 2016 hat die Region Hannover die WohnBauInitiative ins Leben gerufen. Zielsetzung ist, zusammen mit den Städten und Gemeinden der Region zeitgemäßen und bezahlbarenWohnraum insbesondere imMietwohnungsbau zu schaffen. Damit soll auch dauerhaft die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Region erhalten werden. ImRahmen der regionalenWohnbaustrategie sollenWohnungsbau- und Siedlungsentwicklung konzentriert und qualitätsvoll verdichtet werden. Es soll preiswerter Wohnraumgeschaffenwerden, wobei die soziale und städtebauliche Mischung erhalten und gestärkt werden muss. Der regionale Ansatz dabei ist, die Wohnraumversorgung als gemeinschaftliche Aufgabe mit den regionsangehörigen Städten und Gemeinden wahrzunehmen und kooperativ daran zu arbeiten, den Wohnungsbau voranzubringen. Die WohnBauInitiative hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Foto: Rainer Sturm / pixelio.de Dank der Wohnbauinitiative hat die Bautätigkeit in der Region Hannover stark angezogen. jetzt als Regulativ. Die Niedrigzinsphase hatte einen ungesunden Druck auf die Fläche gebracht. Frau Dr. Hanke, Frau Karasch, wir danken Ihnen für das Gespräch. Illustration: macrovector / freepik.com Foto: jcomp / freepik.com

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