BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 4_2023

12 Rubrikenname Jetzt reinhören: der VWE-Podcast „Dein Hausflüsterer“ mit Tibor Herczeg Der Kommentar Ein Kommentar fällt manchmal leicht, manchmal schwer – und ist ab und zu auch überflüssig. Die Schwerpunkte der aktuellen Ausgabe sind der Dachbodenausbau, Heizsysteme und Dämmungen. Das ist vor dem Hintergrund der aktuellen GEG-Reform deshalb interessant, weil mit der Verschiebung der Reform erst im September die Umsetzung geklärt wird. Da spielen die Themen in dieser Ausgabe eine wesentliche Rolle. Zu der Historie könnte ich einen ganzen Schwung an Kommentaren schreiben, aber ich muss mich kurzfassen. Keine voreiligen Maßnahmen Zurzeit gilt aber die Devise „Abwarten und Tee“ trinken. Bis nichts Konkretes beschlossen wurde und auch die neue Förderung nicht geklärt ist, sollte man keine voreiligen Maßnahmen treffen. Zumindest nicht bei Heizungen. Sicher ist eine qualifizierte Energieberatung gerade in diesen Zeiten sinnvoll, erst recht im Bestand und insbesondere bei älteren Gebäuden. Erst auf der Grundlage einer solchen Beratung ist es sinnvoll, Maßnahmen zu planen. Zumal auch die aktuellen und künftigen Förderprogramme stets vor Maßnahmenbeginn beantragt werden müssen. Allerdings wird man sich gerade im unsanierten Bestand mit diesen Themen – Dämmung und Heizung – kurz- oder mittelfristig intensiv beschäftigen müssen. Spätestens, wenn die neue EU-Gebäuderichtlinie, die bislang von allen EU-Institutionen beschlossen wurde und nun mit den Mitgliedstaaten verhandelt wird, in Kraft tritt. Dann könnten tatsächlich Zwangssanierungen auf einzelne Gebäude zukommen. Sinnvoller Gegenwind Aus dem Bundesbauministerium kommt aber endlich sinnvoller Gegenwind, und nicht nur von dort. Aus Sicht der deutschen Politik sollte eher auf einen Quartiersansatz gesetzt werden. Das halte auch ich für vernünftig und umsetzbar. Denn darum geht es am Ende des Tages, dass alles, was im Elfenbeinturm ausgedacht wird, auch von denen, die es betrifft, umsetzbar ist. Ansonsten droht für die Betroffenen ein Kostenhammer, der kaum oder überhaupt nicht zu bewältigen wäre. Das hilft beim Erreichen der Ziele auch nicht. Spannend wird auch die Entwicklung bei der kommunalen Wärmeplanung: Größere Kommunen sind verpflichtet, bis Ende 2026 eine solche vorzulegen. Was aber passiert im ländlichen Raum? Wird es Anschlusszwänge in den Kommunen geben? Auch hier sind noch einige Fragen offen. Und die Zeit drängt. Verlässlichkeit ist das Gebot der Stunde. Und dann soll noch zum Ende des Jahres die Bauordnung in Niedersachsen geändert werden. Zudem soll es eine Umbauordnung geben. Das bedeutet, dass die Schaffung von Wohnraum in bislang ungenutzten Flächen vereinfacht werden soll und der Bestand aber nicht an die neuen Anforderungen ertüchtigt werden muss. Insbesondere der Ausbau von Dachböden im Bestand soll in den Fokus rücken. Schön wäre es, wenn auch auf alternative Baustoffe, wie zum Beispiel Holz, ein Augenmerk gerichtet wird. Da ist es noch aktuell im Ausbau schwierig. Vielleicht wird wenigstens das, was lange währt, in diesem Fall einfach mal gut. Tibor Herczeg, Geschäftsführer VWE Niedersachsen Abwarten und Tee trinken Foto: Verband Wohneigentum Niedersachsen e.V. Energiesparen Foto: rawpixel / pixelio

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