BWI-Bauen-Wohnen-Immobilien_Nr. 6_2021

10 Smarthome & E-Mobilität Einbruchschutz im digitalen Zeitalter Früher hatten Hausbesitzer einen Wachhund. Heute übernehmen es Sensoren und Kameras, Einbrecher zu erkennen und zu vertreiben. Einbruchschutz mit Smart Home hat viele unterschiedliche Facetten. Immer mehr Menschen schützen ihr Heim mit SmartHome-Produkten: Im vergangenen Jahr machten die Deutschen laut einer Statista-Umfrage 6,1 Millionen Häuser und Wohnungen mit smarten Geräten sicherer und gaben dafür 2,5 Milliarden Euro aus. Das ist eine Steigerung von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Einbruchschutz ist nur eine Funktion unter vielen. Allerdings hat eine Studie ergeben, dass Sicherheit für diemeistenMenschen der wichtigste Aspekt bei Smart Home ist. Einer Umfrage von YouGov zufolge steht der Schutz vor Einbrechern noch vor der Energieersparnis und dem Komfort. Die Polizei empf iehlt allerdings nur zwei Gebiete, bei denen Smart Home zum Einsatz kommen sollte. Zum einen ist laut der Polizei-Initiative „k-einbruch“ der Einsatz der Technik sinnvoll, um Anwesenheit im Haus zu simulieren. Das geschieht zum Beispiel durch die Steuerung von Licht und Rollläden. Dem Einbrecher wird also vorgegaukelt, dass die Bewohner des Hauses da sind. Was ist Einbruchschutz mit Smart Home? Zum anderen dient Smart Home als effektives Informationssystem. Aus Sicht der Polizei können Sensoren und Kameras den „normalen“, also mechanischen Einbruchschutz unterstützen. Bei Auffälligkeiten bekommen Sie eine Nachricht aufs Handy. Sie können den Alarm dann selbst überprüfen, beispielsweise über ein Kamerasignal. Einige Systeme benachrichtigen automatisch einen Sicherheitsdienst. Experten warnen davor, die Möglichkeiten von Smart Home zu überschätzen. Auch die Polizei betont, dass der herkömmliche Einbruchschutz durch nichts zu ersetzen ist. Das heißt: Investitionen in gute Schlösser, einbruchhemmende Fenster und eine Alarmanlage bleiben sinnvoll. Wenn Sie sich allein auf Smart Home verlassen, verkürzen Sie zwar die liche Arten. Kabelgebundene Systeme sind aufwändig und entsprechend teuer, bieten sich aber bei einer größeren Renovierung oder einem Neubau an. Zu jedem Gerät und jedem Sensor zum Beispiel bei einem Umzug ganz einfach mitgenommen werden. Dritte Lösung: Stromleitungen können zu sogenannten „Powerlines“ ausgebaut werden. Allerdings ist ihre Übertragungsrate bei aller Datensicherheit zumeist recht bescheiden. Die Funk-Übertragungsstandards oder Kommunikationssysteme der einzelnen Hersteller sind indes fast unüberschaubar – hier fallen Namen wie Bluetooth LE, EnOcean, WLAN, Z-Wave oder ZigBee. Dabei unterscheidetman zunächst sogenannte offene und geschlossene Systeme. Offene Systeme sind, wie es der Name schon sagt, Produkte verschiedener Hersteller, die miteinander kombiniert werden können. Die sogenannten geschlossenen Systeme sind es hingegen nicht – das heißt, dass man ggf. eine Vielzahl unterschiedlicher Apps installieren und jedes einzelne Gerät separat ansteuern muss. Foto: Gerd Altmann / Pixabay muss dann jeweils eine Leitung verlegt werden. Einfacher geht ’s mit funkbasierten Systemen, die ähnlich dem WLAN funktionieren. Ihr Nachteil: Sie sind störungsanfälliger, können aber Foto: cloudlynx / Pixabay Um das Licht stimmungsvoll zu dimmen, reichen wenige Klicks auf dem Handy.

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